13.10.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verband Insolvenzverwalter Deutschlands e.V..
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im Juli des Jahres erneut angestiegen. Obwohl sich damit in bestimmten Bereichen und Branchen konjunkturelle Effekte durchsetzen, sieht der Berufsverband der Insolvenzverwalter weiterhin keine Insolvenzwelle. Viele Unternehmenskrisen haben langfristige Ursachen.
Mit heutiger Pressemitteilung* berichtet das Statistische Bundesamt über das aktuelle Insolvenzgeschehen im Juli 2023 sowie die Entwicklung für den zurückliegenden Monat September. Demnach haben 1.586 Unternehmen im Juli 2023 ihre Insolvenz anmelden müssen. Dies entspricht einem Anstieg von 37,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für den zurückliegenden Monat September weist die amtliche Statistik nach vorläufigen Angaben einen Anstieg um 19,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus.
Die Zunahme der Insolvenzen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich, erreicht allerdings immer noch nicht die Zahl des Vergleichsmonats Juli 2019 (1.644) vor der Coronapandemie und den staatlichen Stützungsmaßnahmen. Nach einem langjährigen Rückgang der Insolvenzzahlen lag das Insolvenzgeschehen im Jahr 2019 bereits auf einem sehr niedrigen Niveau.
Immer noch besonders betroffen sind der Krankenhaus- und Pflegesektor, die Baubranche und der Einzelhandel. „Diese Entwicklung hat nichts mehr mit dem Wegfall der staatlichen Stützungsmaßnahmen der Coronajahre oder den angestiegenen Energiepreisen zu tun“, erklärt Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID). „Diese Probleme haben auf das aktuelle Insolvenzgeschehen nur noch eine geringe Auswirkung“, so der VID-Vorsitzende. „Als Insolvenzauslöser treten jetzt wieder langfristig angelegte Ursachen wie die existenzgefährdenden Veränderungen von etablierten Geschäftsmodellen in den Vordergrund.“
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