22.07.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Apotheken Umschau.
Dennoch fristet die Kultur des Lobens ein trauriges Schattendasein. "Wir sind leider nicht darin geübt, auf das Positive zu blicken", sagt Gretchen Hilbrands, Pädagogin aus dem hessischen Langgöns, im "HausArzt-PatientenMagazin". Hilbrands, die als Referentin für Lebenshilfethemen arbeitet, erfährt in ihren Seminaren immer wieder, wie sehr Menschen unter mangelnder Anerkennung leiden.
Doch wie lässt sich authentisches und aufrichtiges Loben trainieren? "Beobachten Sie wohlwollend und aufmerksam, was andere gut machen, und sprechen Sie das am besten zeitnah mit ehrlichen Worten aus", rät Hilbrands. Im Prinzip kann jeder loben, doch kostet es manchmal etwas Überwindung sowie etwas Aufmerksamkeit, Zeit und Zuwendung. Wichtig ist es dabei, genau zu formulieren, was einem Mitmenschen in welchem Zusammenhang besonders gut gefallen hat. Anstatt mit dem Satz "Du kochst lecker" zu loben ist es besser mit "Deine Kartoffelsuppe ist so sämig und fein abgeschmeckt" konkret zu werden. Kritik ist beim Loben außerdem fehl am Platz. Eine Anerkennung sollte nicht durch kritische Anmerkungen verwässert werden.
Wenn das Loben schwer fällt, zum Beispiel beim eigenen zickigen, pubertierenden Teenager, kann man einen Trick versuchen und andere um eine Beurteilung bitten. Durch eine fremde Brille entsteht ein neuer Blick: "So kann mancher 'Kaktus' doch noch seine Umarmung erfahren", sagt Hilbrands. Wer sich als Anfänger noch ungeübt fühlt, kann einfach öfter mal Danke sagen, empfiehlt das "HausArzt-PatientenMagazin".
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