12.05.2020 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: ECOVIS Webservice GmbH.
Mit dem System will China erreichen, dass sich Marktteilnehmer gesetzeskonform verhalten. Schon eine kleine Ungenauigkeit, zum Beispiel bei der Abgabe der Steuererklärung, und schon gibt es Punktabzug. So sieht inzwischen die Realität vieler Unternehmen aus, die mit China Geschäfte machen oder im Land selbst eine Niederlassung haben. „Die Folgen sind je nach Schwere des Vergehens einschneidend“, weiß Manuela Reintgen. Die auf China spezialisierte Unternehmensberaterin hat acht Jahre in China gelebt. Sie spricht fließend Chinesisch. Den Aufbau des Bewertungssystems hat sie selbst miterlebt.
Die chinesischen Behörden schränken die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens ein. Sie führen häufig Inspektionen durch, verwehren Genehmigungen, Steuervergünstigungen oder Subventionen. „Besonders schmerzhaft ist es, wenn leitende Angestellte öffentlich kompromittiert werden oder ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird“, berichtet Reintgen, „gerade die Verbindung zwischen Personen und Unternehmen ist für den Einzelnen sehr schmerzlich, soll aber andererseits dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden.“
Viele Unternehmen betrachten das Sozial-Kreditsystem als Hürde im China-Geschäft. „Wir wissen, wie aufwendig die korrekte Einhaltung aller Gesetze ist“, sagt Reintgen. Für viele Firmen recherchiert sie, wie das einzelne Unternehmen dasteht. „Und wir können auch die Geschäftspartner prüfen. Denn deren schlechtes Rating schlägt sich wiederum negativ auf das eigene Unternehmen nieder.“ Die chinesischen Ecovis-Partner von ECOVIS International in Shanghai sorgen darüber hinaus dafür, dass ein Unternehmen alle Vorgaben bei Buchhaltung, Steuern und Lohnabrechnung korrekt einhält.
Ecovis-Beraterin Manuela Reintgen erklärt im Video, wie sich das Bewertungssystem auf Unternehmen auswirkt und was diese jetzt tun sollten: zum Video.
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