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Die neue europäische Verpackungsverordnung

08.07.2024  — Sarah Hofmann.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Die Europäische Union hat mit der Einführung der neuen Verpackungsverordnung einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Mit der Verordnung soll die Verbreitung von Einwegplastik eingedämmt werden. Verpackungen sollen dafür grundsätzlich nur noch recycelbar sein. Die Bundesregierung trägt das Vorhaben trotz Kritik mit.

Plastik ist in unserem europäischen Alltag allgegenwärtig. Von den morgendlichen Joghurtbechern bis zu den Plastiktüten beim Einkaufen begleitet uns Kunststoff überall. Es umgibt uns in Form von Verpackungen für Lebensmittel, Kosmetika und elektronische Geräte. Diese alltäglichen Gegenstände bieten Bequemlichkeit, sind jedoch auch eine Herausforderung für unsere Umwelt.

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Die neue europäischen Verpackungsverordnung (EU-VerpackV) soll hier Abhilfe schaffen und hat weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen in ganz Europa. Für Führungskräfte und NachhaltigkeitsmanagerInnen ist es daher essenziell, diese Verordnung zu verstehen und ihre Implikationen für die Geschäftspraxis zu erkennen.

Ziele der neuen Verpackungsverordnung

Die neue Verordnung verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  1. Reduzierung von Verpackungsabfällen: Die EU hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, Verpackungsabfälle bis 2030 um 20 % im Vergleich zu 2020 zu reduzieren. Dies soll durch eine konsequente Vermeidung, Wiederverwendung und verbessertes Recycling erreicht werden.
  2. Förderung der Kreislaufwirtschaft: Die Verordnung legt einen starken Fokus auf die Wiederverwendung und das Recycling von Verpackungsmaterialien. Mindestens 55 % aller Verpackungen sollen bis 2030 aus recycelten Materialien bestehen.
  3. Reduktion des CO2-Fußabdrucks: Durch effizientere und umweltfreundlichere Verpackungslösungen soll der CO2-Ausstoß signifikant gesenkt werden. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Klimastrategie.

Änderungen und Anforderungen

Die Verordnung bringt eine Reihe neuer Anforderungen mit sich:

  • Einführung von Mindestrecyclingquoten: Für verschiedene Materialien wie Kunststoff, Glas, Papier und Metall werden spezifische Recyclingquoten vorgeschrieben. Unternehmen müssen sicherstellen, dass diese Quoten eingehalten werden.
  • Förderung von Mehrwegsystemen: Die Verordnung fordert eine verstärkte Nutzung von wiederverwendbaren Verpackungen, insbesondere in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, um die Abfallmenge zu reduzieren.
  • Strengere Kennzeichnungspflichten: Verpackungen müssen klare Informationen zur Entsorgung und zum Recycling enthalten, um Verbrauchenden die richtige Handhabung zu erleichtern und die Recyclingquoten zu erhöhen.
  • Verbot bestimmter Einwegplastikverpackungen: Einige schwer oder gar nicht recycelbare Einwegplastikverpackungen werden verboten. Dies betrifft insbesondere Lebensmittelverpackungen und Plastiktüten.

Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Die Umsetzung der neuen Verpackungsverordnung bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich.

Herausforderungen:

  • Erhöhte Kosten und Investitionen: Die Anpassung an die neuen Anforderungen erfordert möglicherweise Investitionen in neue Technologien und Materialien.
  • Komplexe Umsetzung: Internationale Unternehmen müssen möglicherweise unterschiedliche nationale Anforderungen berücksichtigen, was die Umsetzung der Verordnung erschweren kann.

Chancen:

  • Anreiz für Innovation: Die Verordnung bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch innovative Verpackungslösungen neue Märkte zu erschließen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Verbesserte Markenwahrnehmung: Unternehmen, die auf nachhaltige Verpackungen setzen, können ihr Markenimage stärken und bei umweltbewussten VerbraucherInnen punkten.
  • Langfristige Kosteneinsparungen: Durch die Reduktion von Verpackungsabfällen und die Nutzung recycelbarer Materialien können langfristig Kosten gesenkt werden.

Was ist jetzt zu tun?

Unternehmen sollten folgende Maßnahmen ergreifen, um die neuen Anforderungen erfolgreich umzusetzen:

  1. Analyse und Anpassung der Verpackungsstrategie: Unternehmen sollten ihre bestehenden Verpackungslösungen überprüfen und nach Möglichkeiten zur Reduktion und Wiederverwendung suchen.
  2. Investition in Forschung und Entwicklung: Es ist wichtig, in die Entwicklung neuer, nachhaltiger Verpackungsmaterialien und -technologien zu investieren.
  3. Kooperationen und Partnerschaften: Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Organisationen kann helfen, gemeinsame Lösungen zu finden und von Best Practices zu profitieren.
  4. Schulung und Sensibilisierung: Mitarbeitende sollten über die neuen Vorschriften informiert und für die Bedeutung nachhaltiger Verpackungslösungen sensibilisiert werden.

Fazit

Die neue europäische Verpackungsverordnung stellt eine weitere Entwicklung in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft dar. Führungskräfte und NachhaltigkeitsmanagerInnen sind gefordert, ihre Unternehmen auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. Durch die proaktive Anpassung und Implementierung nachhaltiger Verpackungslösungen können Unternehmen nicht nur einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und langfristig Kosten sparen.

Nicht nur die Verpackungsverordnung ist für Unternehmen von Bedeutung, auch auf die EU-Ökodesign-Verordnung müssen sie sich einstellen. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Online-Seminar „Die neue EU-Ökodesign-Verordnung“.

Bild: pasja1000 (Pixabay, Pixabay License)

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