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Image sells – Wohnkulturen heute

24.08.2010  — none .  Quelle: none.

Obwohl es statistisch gesehen im Querschnitt in Deutschland nicht unerhebliche Wohnungsleerstände gibt, besteht gerade in den Ballungsräumen ein Nachfrageüberhang.

Familienmodelle ändern sich, ein Anstieg von Single-Haushalten ist zu verzeichnen und urbanes Wohnen in Ballungsräumen ist wieder gefragt. Infrastruktur für Familien und einkommensstarke Singles muss verfügbar sein, man wohnt nicht mehr, man lebt. Das Image einer Wohnlage hat heute eine neue Bedeutung. Modernes, zeitgemäßes Wohnen ist gefragt, alte Bestände, die diese Bedürfnisse nicht erfüllen können, bleiben leer.

Wohnungsleerstände in Ost- und Westdeutschland und dennoch ein Nachfrageüberhang? Ja, dies läßt sich nach Studien von pereaconsulting.com an den gestiegenen Preisen für Wohnimmobilien ablesen, die in München und im süddeutschen Raum besonders hoch sind. Für eine Eigentumswohnung in München im Jahr 2007 ist ein Preis von über 200.000 Euro anzusetzen. Die Durchschnittspreise in Berlin sind ebenfalls um ca. 8,00 Prozent auf über 125.000 Euro für eine Eigentumswohnung angestiegen. Dies deutet auf eine deutlich wachsende Nachfrage hin. Für einkommensstarke Singles oder Familien, die das innerstädtische Wohnen suchen, kann jedoch offensichtlich der Bedarf nicht ausreichend bedient werden.

In München fehlen besonders familientaugliche Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 90 bis 120 Quadratmetern sowie großzügige und flexible Wohnungen im gehobenen Preissegment. Diese Nachfragegruppen haben höhere Ansprüche an Ihren Wohnstandort: neben Ausstattungsmerkmalen und Infrastruktur muß auch das Image stimmen. Und dies basiert auf den kulturellen Merkmalen eines Quartiers, aber auch denen einer Stadt oder Region insgesamt. Durch das gezielte Management dieser „Ressource Kultur“ lassen sich Wohnstandorte besser profilieren und positionieren.

Auch durch eine Wanderungsbewegung hin zu den Ballungsräumen in Verbindung mit einem Anstieg der Single-Haushalte und einem höheren Flächenbedarf pro Kopf wird es zu einer Knappheit an heute gefragtem Wohnraum kommen. Der Trend geht weiter in diese Richtung. Dies führt zu anziehenden Mietpreisen. Festzustellen ist dies schon heute in München, zukünftig wird es beispielweise auch in Nürnberg, Erlangen oder Stuttgart problematisch werden.

Doch lassen sich diese Analysen auf jeden Ballungsraum übertragen? Sicherlich nicht. Gerade für Berlin ist die Situation differenzierter: Lagen in Großsiedlungen wie Mahrzahn werden auch weiterhin verfügbar sein, innerstädtische gefragte Quartiere wie Prenzlauer Berg, aber auch Charlottenburg, Friedenau oder Schöneberg, weisen jedoch bereits heute ein stark erhöhtes Mietpreisniveau auf. In Prenzlauer Berg können in sanierten Altbauten bereits Mietpreise von bis zu 10,00 Euro pro Quadratmeter erreicht werden. Das urbane Image eines Quartiers gewinnt an Bedeutung. Vormals weiche Standortfaktoren, nicht greifbaren Elemente wie Stadtkultur lassen sich monetär erfassen und quantifizieren.

Insgesamt ist festzustellen, dass man im Segment der Single-Wohnungen und der sanierten, familientauglichen Wohnungen heute bereits von „Wohnungsnot“ sprechen kann: bestimmte Wohnungstypen sind in Ballungsräumen nicht in ausreichendem Maße marktgerecht vorhanden. Analysen lassen sich nicht auf alle Ballungsräume übertragen – auch innerhalb einer Region kann es stark differenzierte Wohnlagen und Verfügbarkeiten geben. Jedoch sind geänderte Lebensstile hin zu Einpersonenhaushalten und modernes, urbanes Wohnen für Familien wichtige Faktoren, die für die Zukunft weiter an Gewicht gewinnen werden. Traditionelle Familientypen und Nachfragemodelle sind, so dramatisch es klingt, nicht mehr zeitgemäß. Das soziokulturelle Image einer Wohnlage, wie am Beispiel der Berliner Kieze gezeigt, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Trend geht wieder hin zur Stadtflucht. In Verbindung mit geeigneter Infrastruktur und der Herausarbeitung von individuellen kulturellen Standortfaktoren bietet sich hier ein Markt für die Zukunft, der noch Spiel nach oben offen lässt. Das Herausstellen dieser Standortfaktoren ist ein Arbeitsfeld von pereaconsulting.com.

Quelle: pereaconsulting.com
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