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In zwei weiteren Bundesländern wird Immobilienkauf 2012 etwas teurer

28.11.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PlanetHome AG.

Käufer in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz sollten rechtzeitig an die Erhöhung der Grunderwerbsteuer denken / Niedrige Zinsen für Immobilienkosten kompensieren Mehrausgaben

Niedersachsen, Bremen, Brandenburg und das Saarland haben es bereits zum Jahreswechsel 2011 getan. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg müssen Immobilienkäufer seit Oktober beziehungsweise November tiefer in die Tasche greifen. Ab 1. Januar und 1. März 2012 erhöhen nun auch Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz die Grunderwerbsteuer von 3,5 auf 5 Prozent. Wer in den beiden Bundesländern ohnehin eine Immobilie kaufen möchte, sollte handeln und Verträge bis 31. Dezember 2011 unterzeichnen. „Besonders bei großen Objekten führt die Erhöhung zu Mehrkosten", sagt Robert Anzenberger, Vorstand der PlanetHome AG. Allein in Schleswig-Holstein verspricht sich das Finanzministerium Mehreinnahmen von 80 Millionen Euro pro Jahr. Jährlich nehmen die Länder durch die Grunderwerbsteuer deutschlandweit rund 5 Milliarden Euro ein.

„Da es bei Immobilieninvestitionen um große Summen geht, macht sich die Steuererhöhung bemerkbar“, erläutert Anzenberger. Allerdings kommt es auf das Vorhaben an. Bei einer kleinen Eigentumswohnung in Lübeck zum Kaufpreis von 120.000 Euro halten sich die Effekte in Grenzen. Müssen Käufer bis Jahresende 4.200 Euro Grunderwerbsteuer zahlen, sind es ab 1. Januar 6.000 Euro. Kapitalanleger, die jedoch ein Mehrfamilienhaus für 1,3 Millionen Euro erwerben, müssen Mehrkosten von 19.500 Euro kalkulieren.

Insgesamt müssen Immobilienkäufer in Deutschland laut PlanetHome für Kaufnebenkosten je nach Bundesland und Höhe der vereinbarten Maklercourtage bis zu 13 Prozent einrechnen. Neben der Grunderwerbssteuer fallen zwischen 3 und 6 Prozent des Kaufpreises (zzgl. MwSt.) für den Makler sowie rund 1,5 Prozent Gebühren für Notar und Grundbuchamt an. Wer die Immobilie zur Eigennutzung erwirbt, kann bestimmte Anschaffungskosten von der zu versteuerten Summe herausrechnen – wie beispielsweise eine Einbauküche. In diesem Fall kann die Steuerlast etwas gesenkt werden, weil sie nicht für den gesamten Kaufpreis gezahlt werden muss. Allerdings muss bedacht werden, dass die finanzierende Bank dann die nicht anrechenbaren Güter vom regulären Kaufpreis abzieht und sich der Beleihungsauslauf verschlechtert – und damit möglicherweise die Zinsen für den Kredit steigen. Obwohl die Steueraufwendungen zunehmen, sollten Käufer nach Angaben von PlanetHome nicht übereilt handeln. „Durch einen überstürzten Immobilienkauf kann noch mehr Geld verloren gehen. Zudem sparen Immobilienkäufer seit Monaten bei der Finanzierung. Die durchschnittlichen Finanzierungskosten betragen für einen 200.000 Euro Kredit derzeit rund 30.000 Euro weniger als im fünfzehnjährigen Mittel.

Von 3,5 bis 5 Prozent – die Grunderwerbsteuer ab 2012 im Überblick

  • 3,5 Prozent: Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen
  • 4 Prozent: Saarland
  • 4,5 Prozent: Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
  • 5 Prozent: Brandenburg, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz

Quelle: PlanetHome AG

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