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Vom Keller bis zum Dach: Sieben Maßnahmen zur energetischen Sanierung

17.10.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG.

Den Wohnwert steigern, Kosten sparen und die Umwelt schonen: Immer mehr Deutsche treibt die Modernisierung ihres Wohneigentums um. Architekt und Energie-Experte Sven Haustein erläutert, welche energetischen Maßnahmen zur Minimierung des Energieverbrauchs für Heizung, Warmwasser und Lüftung besonders empfehlenswert sind.

  1. Dach sanieren

    Über schlecht gedämmte Dächer entweicht viel Heizwärme. Spätestens nach 25 Jahren sollten Hausbesitzer ihr Dach unter die Lupe nehmen. Neue Ziegel, Dampfsperre und Dämmung des Daches bekommt man ab 30.000 Euro. „Abhängig von der Größe kann ein Satteldach bei einem Einfamilienhaus Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent bewirken“, erklärt Schwäbisch Hall-Experte Sven Haustein.

  2. Solarthermie zur Warmwasserbereitung einsetzen

    Das Wasser zum Duschen und Abwaschen kann man einfach von der Sonne wärmen lassen. Pro Quadratmeter Sonnenkollektorfläche kostet eine thermische Solaranlage 500 bis 750 Euro. Zur Warmwasserbereitung benötigt ein Haushalt 1 bis 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche pro Person. Dann kann die Heizanlage über den ganzen Sommer ausgeschaltet bleiben. Eine Erneuerung ist erst nach 20 bis 30 Jahren fällig. Meist ist ein zusätzlicher Pufferspeicher im Heizungskeller nötig, der dabei hilft, sonnenfreie Stunden oder Tage zu überbrücken. Hausbesitzer sollten prüfen, ob mit ein bis zwei zusätzlichen Kollektoren zusätzlich die Raumheizung unterstützt werden kann.

  3. Photovoltaik zur Stromerzeugung nutzen

    Auch für den Strom lässt sich der Sonnenschein nutzen: Mit einer Photovoltaikanlage sind Einsparungen von rund 15 Prozent möglich. Hinzu kommt die Einspeisevergütung vom Staat. Die Photovoltaikanlage gibt es bei einer Dachfläche von 50 Quadratmetern ab 6.500 Euro. Auch hier gilt: Die Anlagen sind sehr langlebig, viele Hersteller geben 25 Jahre Garantie.

  4. Fassade erneuern

    Nach 20 bis 25 Jahren ist eine Fassadenerneuerung notwendig. Bei bisher ungedämmten Fassaden ist eine Wärmedämmung unbedingt angeraten. Bereits bestehende Dämmungen sollten überprüft werden. Je nach Aufwand variieren die Kosten stark, mindestens 20.000 Euro müssen Immobilienbesitzer einplanen. Dafür sind im besten Fall Energieeinsparungen von bis zu einem Viertel möglich, auch der Schutz vor Schimmel verbessert sich.

  5. Fenster austauschen

    Mit moderner Verglasung und dichteren Fenstern bleibt Heizwärme länger erhalten. Eine Erneuerung von zehn durchschnittlich großen Fenstern kostet zwischen 4.000 und 11.000 Euro und spart fünf bis zehn Prozent Energie.

  6. Kellerdecke dämmen

    Ein guter Wärmeschutz ist auch zum Erdreich hin wichtig, sonst kriecht die Kälte buchstäblich nach oben. Der alten Kellerdecke eine Dämmung von unten zu geben, ist meistens mit recht wenig Aufwand möglich. Das verbessert den Wohnkomfort deutlich, bringt etwa sechs Prozent Energieeinsparung und kostet 35 bis 50 Euro pro Quadratmeter.

  7. Heizkessel austauschen

    Ist der Heizkessel älter als 20 Jahre, sollte er ausgetauscht werden. Das kann zu Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent führen. Für eine neue Luft-Wärme-Pumpe werden etwa 5.000 bis 10.000 Euro fällig, für eine neue Gasheizung bis zu 8.500 Euro. Biomasseheizungen, etwa mit Holzpellets, kosten bis zu 20.000 Euro.

Bei der energetischen Sanierung sollte das Wohngebäude stets ganzheitlich betrachtet werden – sonst können zum Beispiel neue Fenster, die nicht zur Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle passen, Feuchteschäden verursachen. Extra-Tipp des Experten: „Am besten zieht man einen Sachverständigen zu Rate. Der kann die einzelnen Schwachstellen der Immobilie herausfinden, das individuelle Einsparpotenzial errechnen und darauf achten, dass alle Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung eingehalten werden.“

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