25.10.2021 — Carla Gerke. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Deshalb ist es nicht sehr verwunderlich, dass sich Psychologen wissenschaftlich mit dieser Frage nach der eigenen Persönlichkeit beschäftigen. Mit Hilfe von einfachen Tests soll es ermöglicht werden, mehr über die eigene Persönlichkeit herauszufinden. Doch was sind die zwei bekanntesten Persönlichkeitstests und wie hilfreich sind sie bei der Frage nach dem Selbst wirklich?
Myers-Briggs-Typenindikator, kurz MBTI, ist einer der bekanntesten Tests zur Selbstanalyse, ebenfalls bekannt unter dem Namen 16personalities. Die Theorie der Myers-Briggs-Typen stützt sich auf die Erkenntnisse des Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung. In den 20er Jahren erstellte Jung eine Typenlehre, der zufolge Denken und Fühlen, Erkennen und Empfinden eines Menschen nach außen oder nach innen orientiert sein können. Im Jahr 1944 entwickelten die Amerikanerinnen Katherine Briggs und ihre Tochter Isabel Myers-Briggs auf Grundlage von Jungs Typologie dann einen Persönlichkeitstest.
Unterteilt in:
ergeben sich aus diesen Kombinationen 16 verschiedene Persönlichkeitstypen.
Natürlich wünscht man sich eine einfache Erklärung, deshalb ist der MBTI Persönlichkeitstest auch allerseits so beliebt und hat eine große Anhängerschaft im Internet. Die Einteilung in einen vorgefertigten Persönlichkeitstyp gibt einem etwas Greifbares und eine automatische Verbundenheit mit anderen Personen, die den gleichen Persönlichkeitstyp haben wie man selbst. Außerdem werden auch immer bekannte Menschen des öffentlichen Lebens aufgeführt, die ebenfalls diesen speziellen Persönlichkeitstyp haben. So ist man beispielsweise ein ENFP, ebenso wie Robin Williams, Phil Dunphy aus der Serie Modern Family oder Carrie Bradshaw aus Sex and the City.
Wissenschaftlich belegt ist dieser Test allerdings nicht wirklich, denn es wird keine Rücksicht auf die Ausprägungsstärke der vier Komponenten, auch bei gleichen Persönlichkeitstypen, genommen. Trotzdem kann man jedem empfehlen diesen Test einmal zu machen, denn spannend und unterhaltsam ist er trotz oder gerade wegen seiner Unwissenschaftlichkeit.
Zum Test geht es hier entlang.
Der Big Five Persönlichkeitstest ist wohl der bekannteste unter den Persönlichkeitstests, dessen Entwicklung bereits in den 1940er Jahren begonnen hat. Dem zufolge lässt sich die Persönlichkeit jedes Menschen auf folgende Skalen einordnen:
Die fünf Big Five Eigenschaften werden als Faktoren bezeichnet, bei denen man zwischen niedrigen und hohen Ausprägungen entscheidet. Sie beschreiben unser Verhalten in nahezu allen Lebensbereichen. Die Ausprägung die wir darin haben ist größtenteils genetisch veranlagt, also angeboren. Die Big Five Tests gelten in Wissenschaft und Forschung als das bestmögliche Modell zur Erfassung der menschlichen Persönlichkeit. Sie basieren auf statistischen Zusammenfassungen der Beschreibungen von Personen anhand von Eigenschaftswörtern und sind seit mehr als 20 Jahren das wissenschaftliche Standardmodell.
Der bekannteste und meistgenutzte Big Five Test ist der NEO-PI-R von Paul T. Costa und Robert R. McCrae. Dieser wird besonders häufig zu wissenschaftlichen Studien eingesetzt, ist jedoch nicht in einer kostenlosen Version erhältlich. Daneben gibt es dutzende weitere Variationen von Big Five Tests, die sich qualitativ meist auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen.
Hier gibt es eine Möglichkeit.
Trotz all dem sollte man solche Persönlichkeitstests natürlich nicht zu ernst nehmen. Kein Test der Welt kann das Spektrum der Persönlichkeit in ihrer Vielschichtigkeit vollends erfasssen. Also lassen Sie sich nicht den Spaß nehmen, mal einen Test auszuprobieren, aber vergessen Sie nicht primär auf sich selbst und Ihr Bauchgefühl zu vertrauen.
Bild: Andrea Piacquadio (Pexels, Pexels Lizenz)