25.11.2020 — Moira Frank. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Im zweiten Artikel unserer Reihe haben wir uns Begriffe wie Change Management und E-Health angesehen. Wenn Sie dort noch einmal nachlesen möchten, tun Sie das hier.
Die Revolutionen in der Industrie sind ein Ding der Vergangenheit? Mitnichten! Gerade befinden wir uns in der vierten industriellen Revolution. Nach einem ähnlichen Prinzip wie Arbeit 4.0 versteht sich auch die Industrie 4.0. Alte analoge technische Verfahren werden modern digital optimiert und straffen so die industrielle Produktion. Hierbei werden nicht nur technisch-wissenschaftliche Abteilungen eingespannt, sondern auch Informations- und Kommunikationstechnik genutzt.
Das Internet of things verbindet physische Objekte mit der virtuellen Welt. Intelligente Geräte wie etwa Smartphones, Fitnessgeräte mit Sensoren und Sprachassistenten kommunizieren untereinander, automatisieren Prozesse und sammeln Daten. Das alles soll uns das Leben erleichtern. So können zum Beispiel Sensoren die Temperatur im Zimmer messen und dann einen Handlungsbefehl an das Thermostat schicken, wenn es zu kalt oder zu warm ist. Hier wird jedoch auch oft vor Datenschutzverstößen gewarnt.
Kanban ist eine Methode zur Steuerung von Produktionsprozessen. Dabei geht es zum Beispiel darum, den tatsächlichen Materialverbrauch exakt zu berechnen und Abfälle zu vermeiden. Bei Kanban werden alle nötigen Schritte visualisiert, aber nicht gleichzeitig angegangen, sondern erst, wenn sie an der Reihe sind. So wird Überforderung vermieden. Das Wort stammt übrigens aus dem Japanischen und bedeutet in etwa Signalkarte.
Künstliche oder artifizielle Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik. Sie beschäftigt sich mit der Automatisierung von intelligentem Verhalten und maschinellem Lernen, also zum Beispiel mit Robotern, die heute immer komplexere Tätigkeiten übernehmen können. Bei KI ahmen künstliche Programme das menschliche Gehirn nach. Sie sind nicht nur fähig, Informationen zu speichern, sondern auch zu verarbeiten und zu lernen. Beispiele für KI sind etwa Sprachassistenten, das assistierte Fahren oder komplexe Chatbots. In den meisten Unternehmen wird KI angewandt – es muss ja nicht immer gleich ein Roboter sein!
Beim sogenannten schlanken Management geht es ähnlich wie beim Change Management darum, Prozesse stetig zu optimieren und ein Produktionssystem zu schaffen, in dem möglichst wenig Abfälle entstehen. Lean Management wird aber nicht nur in der Produktion eingesetzt, sondern auch in der Logistik und im Büro. Dabei geht es nicht darum, Menschen zu feuern, sondern Zeitfresser ausfindig zu machen, Stress zu reduzieren, Transparenzen zu schaffen und Probleme so früh zu lösen oder gar zu verhindern. Der Verbesserungsprozess ist dabei kontinuierlich, auch wenn er natürlich nie die Perfektion erreichen kann. Mitarbeiter*innen sind wie auch bei der Agilen Arbeit und ihren Methoden angehalten, Prozesse zu hinterfragen und Verbesserungsvorschläge einzubringen.
Ähnlich wie Arbeit 4.0 beschreibt auch New Work einen stetigen strukturellen Wandel in unserer gewohnten Arbeitswelt. Auch hier treibt nicht nur die Digitalisierung den Wertewandel voran, sondern auch die jüngeren Generationen, die neu auf den Arbeitsmarkt kommen. Generation Y und Z wünschen sich mehr Work-Life-Balance und scheuen vor starren, steilen Hierarchien zurück. Sie möchten sich aktiv beteiligen und in ihren Ideen gehört werden. Deshalb orientieren sich immer mehr Unternehmen an den Ideen von New Work. Dazu gehört sowohl Homeoffice und Vertrauensarbeit als auch ganz konkrete Dinge wie moderne Büros mit höhenverstellbaren Tischen und einladende Meetingräume. New Work und Agile Arbeit gehen Hand in Hand.
Genau wie Kanban ist Scrum eine Methode Agiler Arbeit. Mit Scrum werden Projekte gemanagt, Entwicklungen vorangetrieben und die selbstständige Organisation kleiner Teams und Einzelpersonen im Unternehmen gefördert. Besonders wichtig bei Scrum sind die häufige Kommunikation, die hohe Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen und die flachen Hierarchien, die allen Beteiligten Eigeninitiative ermöglichen. Auch bei Scrum arbeiten Teams interdisziplinär miteinander.
Ob Facebook, Xing, Twitter, Instagram oder das Hobbyforum: Für jede*n gibt es die passende Social-Media-Plattform. Die Sozialen Medien umfassen alle im Internet basierten Angebote, die zum Austausch mit anderen Menschen anregen und auf User Generated Content, also von Nutzer*innen generierte Inhalte zielen. Die Macht und der enorme Einfluss der Sozialen Medien auf die Gesellschaft hat sich zuletzt in der US-amerikanischen Wahl bewiesen. Twitter hat erst kürzlich einen Mechanismus gegen das Verbreiten von Fake News, also unwahrer Medienberichte, eingeführt. Manche Tweets werden nun mit einem Hinweis gekennzeichnet, dass sie etwa Unwahrheiten verbreiten oder zu Gewalt anstiften könnten. Auch für Unternehmen sind Soziale Medien von enormer Bedeutung – nicht nur für das Anwerben der Top-Talente von morgen, sondern auch aus kommerziellen Gründen. Werbung schalten allein reicht oft nicht mehr. Viele Unternehmen beschäftigen Social-Media-Teams für die einzelnen Plattformen, sodass über maßgeschneiderte Werbung und Interaktion mit der Community eine viel intensivere Beziehung zum Käufer*innenkreis aufgebaut wird als noch vor ein paar Jahren. Entsprechend anspruchsvoll ist diese Aufgabe – und ungeschicktes Social-Media-Management kann schon mal einen sogenannten Shitstorm nach sich ziehen.
Bei VR denken wir klobige Brillen, durch die man in eine ganz neue Welt blicken kann – und zwar eine virtuelle. Das kann von einem eher langweiligen simulierten Büroraum bis zum Holodeck im Weltraum so ziemlich alles sein. VR bezeichnet genau diese künstliche Wirklichkeit, die durch Software erzeugt und über Hardware wie die VR-Brille zur Interaktion einlädt. Anfassen ist hier ausdrücklich erlaubt, auch wenn es natürlich im virtuellen Raum nicht wirklich etwas zu berühren gibt. Joysticks ermöglichen Benutzer*innen, mit dem virtuellen Raum zu interagieren, was das Gefühl, man befinde sich wirklich an dem programmierten Ort, noch verstärkt. VR hat viele Anwendungsbereiche vom Spiel bis zum Lernen. So ist es zum Beispiel möglich, bei einem Rhetoriktraining mit VR-Brille in einem geschützten Raum die Redeangst zu verlieren. Das Thema VR wird sich in den kommenden Jahren noch enorm weiterentwickeln.
Damit endet das ABC der Digitalisierung vorerst. Gucken Sie doch gerne bei Teil 1 und Teil 2 vorbei.
Bild: geralt (Pixabay, Pixabay License)