Führungskräfte-Studie: Wieso Mitarbeitende das Büro meiden

22.04.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hernstein Institut für Management und Leadership.

Ein Drittel der Führungskräfte stimmt der Aussage zu, dass Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten wollen, weil sie nicht gerne ins Büro kommen. Hauptgründe dafür sind lange Arbeitswege und ein schlechtes Arbeitsklima. Zu diesem Ergebnis kommt der Hernstein Management Report, eine repräsentative Befragung von 1.500 Führungskräften in Deutschland und Österreich.

Gute Führungsarbeit kann insbesondere bei einem schlechten Arbeitsklima entgegenwirken. Leadership, welches auf Empathie und Einfühlungsvermögen setzt, kann die Produktivität positiv beeinflussen und die Stimmung im Unternehmen verbessern. Obwohl die befragten Führungskräfte diese Persönlichkeitsmerkmale als wichtig erachten, treffen diese nur bei rund 30 Prozent ihrer eigenen Führungskraft voll zu.

34 Prozent aller Führungskräfte sind der Meinung, dass Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten, da sie nicht gerne im Büro sind.

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© Hernstein Management Report 2024; für Großansicht bitte anklicken

Als Ursache werden vor allem zwei Gründe genannt: Die Vermeidung von langen Arbeitswegen sowie das Arbeitsklima und die sozialen Rahmenbedingungen im Team. Bessere Zeiteinteilung für Familie und Haushalt, bequemeres und günstigeres Arbeiten zu Hause, Stressvermeidung, Gesundheit sowie weniger Motivation wurden als Gründe deutlich seltener angeführt.
„Über Führungsarbeit und Leadership kann man insbesondere bei schlechtem Arbeitsklima entgegenwirken“, ist Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts überzeugt.

Empathie und Einfühlungsvermögen machen Leadership aus

Welche persönlichen Eigenschaften sind es nun, die aus der Eigensicht von Führungskräften Leadership ausmachen? 54 Prozent nennen an erster Stelle Empathie und Einfühlungsvermögen, knapp gefolgt von einer offenen Haltung sowie Verlässlichkeit und Erreichbarkeit mit jeweils 53 Prozent. Eine geringe Rolle spielt die Präsenz von Führungskräften am Arbeitsplatz und das Kriterium „mehr am Arbeitsplatz zu sein als die Mitarbeitenden“: Lediglich 12 Prozent sehen darin einen sehr wichtigen Aspekt von Leadership.

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„Führungskräfte können durch einfühlsames Handeln nicht nur die Produktivität stark positiv beeinflussen, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter sowie die Stimmung im Unternehmen verbessern“, erklärt Kreitmayer.

Es gibt noch Entwicklungspotential

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Auf die Frage, inwieweit die direkten Vorgesetzten der Führungskräfte diese Anforderungen erreichen, zeigt sich nahezu in allen Bereichen Entwicklungspotenzial. Während, wie erwähnt 54 Prozent Empathie für ein sehr wichtiges Persönlichkeitsmerkmal halten, meinen nur 32 Prozent, dass dieses auf ihre eigene Führungskraft voll zutrifft. Fast ebenso stark ist diese Abweichung bei dem Merkmal „Rücksicht auf Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden nehmen“; 49 Prozent halten das für sehr wichtig, aber nur 28 Prozent sehen es als voll zutreffend.

Eine Übererfüllung gibt es hingegen bei dem Kriterium „vor Ort sein“: Dieses sehen 12 Prozent als sehr wichtig an, 22 Prozent meinen jedoch, dass dies in hohem Maße bereits verwirklicht ist.

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Management vs. Leadership

Noch ein interessantes Ergebnis findet sich im aktuellen Hernstein Management Report: Leadership und Management werden von den befragten Führungskräften mehrheitlich, genau zu 56 Prozent, als Begriffe mit unterschiedlichen Funktionen gesehen. Dabei steht Management eher für die Sachebene und Leadership für die Beziehungsebene. Die häufigste Assoziation mit Management ist „klare Organisation“, die von 37 Prozent der Befragten genannt wird. Mit Leadership wird an erster Stelle menschliches und soziales Verhalten in Verbindung gebracht, und zwar von 21 Prozent.

Bild: Vlada Karpovich (Pexels, Pexels Lizenz)

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