25.03.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB).
Die Forschenden rechnen mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt um 350.000 Personen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass der Ukraine-Krieg zu keiner noch umfassenderen Eskalation führt, aber auch nicht schnell beendet sein wird.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut der IAB-Prognose im Jahresdurchschnitt 2022 um 510.000 Personen höher liegen als im Vorjahr. Das Vorkrisenniveau sollte sie im zweiten Quartal 2022 erreichen. Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rechnet das IAB mit einem Zuwachs von 520.000 auf 34,42 Millionen Personen. „Damit würde ein neuer Rekordstand erreicht. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten dürfte im Jahresschnitt 2022 zum ersten Mal die 10-Millionen-Marke überspringen“, ergänzt Weber.
Das Erwerbspersonenpotenzial dürfte 2022 um rund 150.000 Personen auf 47,55 Millionen Personen wachsen. „Dieser Anstieg ist auf die Erholung der Zuzüge und auf Wiedereintritte in den Arbeitsmarkt nach Abflauen der Pandemie zurückzuführen. Im Falle einer längeren Bleibedauer der Geflüchteten aus der Ukraine ergäben sich zusätzlich erhöhende Effekte auf Erwerbspersonenpotenzial, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit“, erklärt Weber.
In fast allen Wirtschaftsbereichen prognostiziert das IAB für das Jahr 2022 einen Beschäftigungsaufbau. Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit 200.000 zusätzlichen Stellen wird es der IAB-Prognose zufolge im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. Im von der Pandemie besonders betroffenen Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe kommen 190.000 Stellen dazu. Für den Bau geht das IAB von 20.000 Personen mehr aus. „Diese Entwicklung ist im Spannungsfeld hoher Nachfrage nach Wohnraum, dem großen Bedarf an erneuerbaren Energien und weiter zunehmenden Fachkräfteengpässen zu sehen“, so Weber. „Für die ökologische Transformation werden Fachkräfte gerade im technischen und handwerklichen Bereich benötigt. Fachkräftegewinnung und -qualifizierung wird für die 2020er Jahre daher noch entscheidender“. Für das Produzierende Gewerbe erwarten die IAB-Forschenden dagegen einen leichten Rückgang um 10.000 Beschäftigte. „Die Industrie ist mit Störungen des internationalen Handels und mit Energiepreissteigerungen konfrontiert, verschärft durch den Ukraine-Krieg“, erklärt Weber.
Die IAB-Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-07.pdf.
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