04.04.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Sopra Steria GmbH.
Das ist sind Ergebnisse des Managementkompass Survey „Daten nutzen“ von Sopra Steria in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z-Institut.
Daten geschäftlich und gesellschaftlich zu nutzen ist ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor: Für Unternehmen gilt es, Kundinnen und Kunden mit Produkten und Prozessen zu begeistern, die auf Datenanalysen basieren und sich Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Für Behörden geht es darum, Bürgerinnen und Bürgern schnellen Service zu bieten und Bürokratie abzubauen.
Drei Viertel der befragten Entscheiderinnen und Entscheider spüren diesbezüglich einen starken bis außerordentlich starken Handlungsdruck – von Seiten der Kunden, neuer Wettbewerber und im Falle der Verwaltung durch das Onlinezugangsgesetz. 42 Prozent der Befragten halten die Nutzung von Daten zu wirtschaftlichen oder öffentlichen Zwecken langfristig für überlebenswichtig. Bei Banken und Versicherern sind es 53 Prozent.
Die Mehrheit der Unternehmen und Verwaltungen steckt allerdings noch mitten in der Basisarbeit. Daten liegen noch zu häufig in Papierform vor und lassen sich damit nicht zu vertretbaren Kosten weiterverarbeiten. 64 Prozent scheitern zumindest teilweise daran, Daten in ihre IT-Systeme und Geschäftsabläufe zu integrieren, so die Studie.
„Banken, Industrieunternehmen und Behörden werden Kundendaten nur dann in Mehrwerte verwandeln, wenn sie sie richtig aufbereiten, verknüpfen und mit der nötigen fachlichen Kompetenz analysieren. Diese Basics stellen viele Unternehmen und Verwaltungen gerade erst flächendeckend her“, sagt Lars Schlömer, Head of Data & Analytics bei Sopra Steria.
Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen und Verwaltungen tut sich zudem schwer damit, die passenden Daten für neue Geschäftsmodelle oder Leistungen zu finden oder zu definieren. Ein unterschätzter Faktor ist die fehlende Fachlichkeit bei der Zusammensetzung der Teams. Ein Großteil der Unternehmen und Behörden rekrutiert zwar Spezialisten wie Data Scientists und Data Engineers, bringen dieses Know-how jedoch nicht mit der fachlichen Expertise zusammen. „Es werden Teams benötigt, die die fachlichen Zusammenhänge der Geschäftsprozesse verstehen und die richtigen Fragen stellen können. Fachwissen ist essenziell, geeignete Daten für neue Geschäftsmodelle und datenbasierte Dienstleistungen zu identifizieren“, sagt Lisa Schiborr, Expertin für Data & Analytics bei Sopra Steria.
Angesichts der Hürden, die Unternehmen und öffentliche Verwaltung überwinden müssen, sind die Prognosen für die kommenden fünf Jahre noch optimistisch zu bewerten: Die Mehrheit der Entscheiderinnen und Entscheider geht immerhin von einem Anteil datenbasierter Dienstleistungen am gesamten Leistungsangebot von bis zu 50 Prozent aus. Bis die Hausaufgaben nicht erledigt sind, bleiben datenbasierte As-a-Service-Geschäftsmodelle jedoch für viele Unternehmen mehr ein Zubrot als Wachstumssäule.
Bessere Rahmenbedingungen sollen dem Aufbau einer Datenökonomie in Deutschland mehr Schwung verleihen. Die Bundesregierung möchte unter anderem einen Rechtsanspruch auf den Zugriff auf öffentliche Daten einführen. Ein geplantes Dateninstitut soll darüber hinaus die Datenverfügbarkeit und die Standardisierung von Daten vorantreiben und Datentreuhändermodelle sowie Lizenzen etablieren. So helfen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes Einzelhändlern bereits heute bei der Planung. Bauherren und Immobilienhändler profitieren von topographischen Karten, Katasterinformationen sowie dreidimensionalen Gebäudemodellen.
„Sobald Unternehmen die Voraussetzungen in puncto Dateninfrastruktur, Datenqualität, Datenkultur und Datenkompetenz geschaffen haben und Verwaltungen mehr Open-Data-Plattformen errichten, können Daten volkswirtschaftlich zu einem Konjunkturmotor werden. Aktuell sind sie eher ein Hilfsmotor“, so Lars Schlömer von Sopra Steria.
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