01.07.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.
Das ginge zum Beispiel durch weniger Bewerbungsrunden oder weniger Gesprächspartner. Beim Onboarding neuer Mitarbeiter setzen die Befragten (34 %) zudem stärker auf digitale Kommunikationstools wie Zoom oder Microsoft Teams.
„Unternehmen haben auf die Folgen der Pandemie reagiert und Strategien entwickelt, um ihre Recruiting-Prozesse den Umständen anzupassen. Bewerbungsprozesse wurden insgesamt verschlankt, digitalisiert und optimiert. Das ermöglicht es den Unternehmen, effizienter und schneller nach Kandidaten zu suchen und den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten“, sagt Emine Yilmaz, Vice President Personalvermittlung bei Robert Half.
Die Pandemie hat zudem den Einsatz von temporären Mitarbeitern offenbar verstärkt. Die Arbeitsmarktstudie zeigt: Aktuell setzt immer noch jedes dritte Unternehmen (34 %) auf die Einstellung von Zeitarbeitskräften und Freelancern als Teil ihrer Recruiting-Strategie – jedoch längst nicht mehr so stark wie zu Beginn der Pandemie.
Ebenfalls möchte etwa jeder dritte Arbeitgeber (33 %) künftig komplette Remote-Jobs als festen Bestandteil seiner Einstellungsstrategie ausschreiben und potenziellen Mitarbeitern dadurch mehr Flexibilität bieten. „Das spiegelt nicht nur die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach einer besseren Work-Life-Balance wider, sondern ermöglicht es Unternehmen auch, für Kandidaten interessant zu sein, die nicht in der Nähe wohnen oder für ihren Job umziehen möchten“, sagt Yilmaz. Jede dritte Firma plant außerdem, die geografische Suche nach neuen Mitarbeitern auszuweiten, um den Kandidaten-Pool zu vergrößern und die Chance auf neue Talente zu erhöhen.
Wie hat sich seit Beginn der COVID-19-Pandemie die Einstellungsstrategie Ihres Unternehmens verändert?
1. HJ 2021 | 2. HJ 2020 | |
Wir haben unsere Personalsuche geografisch ausgeweitet, um den Bewerberpool zu vergrößern. | 34 % | 45 % |
Wir haben Einstellungsgespräche und Onboarding-Aktivitäten mit Tools wie Microsoft Teams, Skype oder Zoom remote durchgeführt. | 34 % | 45 % |
Wir haben Stellen ausgeschrieben, die völlig ortsunabhängig sind. | 33 % | 39 % |
Wir haben das Einstellungsverfahren verkürzt, z. B. weniger Interviewrunden, weniger Interviewer. | 31 % | 46 % |
Wir haben verstärkt Fachkräfte mit befristeten Verträgen, in Zeitarbeit oder als Interim Manager eingesetzt. | 34 % | 45 % |
Quelle: Arbeitsmarktstudie von Robert Half, Juni 2020 und November 2020; Befragte: 300 CFOs, CIOs und Personalverantwortliche in Deutschland
Die Zahlen für 2020 und 2021 zeigen im Vergleich, dass Maßnahmen zu Remote Work und verkürzten Einstellungsverfahren zu Beginn der Pandemie stärker im Fokus der Unternehmen standen. Im Laufe der Monate hat sich das jedoch geändert. Inzwischen sind neue Einstellungsstrategien zu einem festen Bestandteil der Arbeitswelt geworden.
„Die Personalverantwortlichen haben im vergangenen Jahr ausreichend Erfahrungen gesammelt und die Vor- und Nachteile von alternativen Einstellungs- und Onboarding-Prozessen jeweils individuell abgewogen. Die Tendenz zeigt, dass Unternehmen wieder langsam zur Normalität zurückkehren. Wir beobachten, dass bewährte Prozesse künftig mit den neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung kombiniert und genutzt werden“, so Emine Yilmaz.
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