20.12.2018 — Moira Frank. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Wenn auch Sie in der nächsten Woche arbeiten, haben Sie sich diese Frage vielleicht schon einmal gestellt. Zu Recht! Denn die Idee eines Zeitraums "Zwischen den Jahren" gibt es schon seit dem Alten Ägypten. Durch die Jahrhunderte und Kulturen sah dieser Zeitraum immer ein wenig anders aus.
Im altägyptischen Verwaltungskalender bezeichnete Heriu-renpet sogenannte Epagomene, Schalttage, die an einen Monat angefügt werden, um die Länge eines Sonnenjahrs zu erreichen. Henriu-renpet war somit die Zeit zwischen den Jahren.
In großen Teilen Europas begann das neue Jahr römischen Bräuchen und Kalenderverschiebungen nach noch im 16. Jahrhundert am 6. Januar, obwohl das vorherige Jahr bereits am 24. Dezember endete. Dieser Zeitraum wurde auch als Rauhnächte oder Zwölfnächte bezeichnet, die von der Wintersonnenwende am 21. Dezember bis zum 6. Januar gezählt wurden. Das änderte sich erst 1582 mit dem Gregorianischen Kalender, dem wir auch die heutigen Schaltjahre zu verdanken haben.
Den Zeitraum "Zwischen den Jahren" gibt es noch immer, er wird allerdings oft sehr vage benutzt. Da mancherorts am 24. Dezember noch gearbeitet wird, meinen manche Menschen mit diesem Begriff erst die Zeit danach. Besonders im Arbeitskontext dürfte sich "Zwischen den Jahren" meist nicht auf religiöse Gepflogenheiten beziehen, sondern eher auf die Arbeitstage beziehen, die zwischen Heiligabend und Neujahr liegen. Wer also schreibt: "Zwischen den Jahren bin ich nicht im Büro", sollte vielleicht lieber ein Datum schreiben.
Auch in anderen Ländern gibt es übrigens Bezeichnungen für den Zeitraum zwischen den Jahren: In Schweden heißt er heute auch Mellandagarna, in der Schweiz Altjahrswoche, und in England wird er seit den 2000ern nach dem Boxing Day Boxing Week genannt. Der Boxing Day wird am 26. Dezember gefeiert – ähnlich wie der zweite Weihnachtstag.
Wie auch immer Sie die kommende Zeit nennen: Wenn Sie die kommenden Arbeitstage frei haben, genießen Sie die Zeit! Wenn Sie wie Teile unserer Redaktion arbeiten müssen, freuen Sie sich über die Ruhe im Büro oder Homeoffice – genießen sie frisch gebackene Kekse und einen guten Tee, um sich die Stunden zu versüßen …
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage!
Bild: bruce mars (Pexels, Pexels Lizenz)