27.03.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: immowelt.de.
Die Mieten in Deutschlands Großstädten klettern unaufhaltsam weiter. In 77 von 78 untersuchten Städten kosten Wohnungen mehr als noch vor 5 Jahren. Die größte Steigerung verzeichnet Berlin. 51 Prozent müssen Mieter in der Hauptstadt inzwischen mehr bezahlen als 2012. Das hat zur Folge, dass der Quadratmeterpreis über die 10-Euro-Marke gesprungen ist. 2017 zahlen Berliner im Median 10,40 Euro pro Quadratmeter. 5 Jahre zuvor waren es noch 6,90 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt das Mietpreisbarometer von immowelt.de, für das die Mieten in ausgewählten deutschen Großstädten über 100.000 Einwohnern untersucht wurden.
Vom Erwerb über die Verwaltung bis zur Veräußerung der Immobilie
Wie stark die Mieten in Berlin gestiegen sind, zeigt der Vergleich mit dem Bundesschnitt, wo sich die Preise lediglich um 16 Prozent verteuert haben. Berlin liegt dagegen 35 Prozentpunkte darüber. Der Preissprung ist die Folge des Booms in der Hauptstadt. Seit Jahren steigen die Bevölkerungszahlen – inzwischen hat Berlin rund 3,7 Millionen Einwohner. Immer mehr Menschen ziehen dorthin, da sich in Berlin zukunftsorientierte Unternehmen mit zahlreichen Arbeitsplätzen ansiedeln. Dieser Bevölkerungsanstieg hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, da das Angebot an preiswerten Wohnungen die gestiegene Nachfrage nicht befriedigen kann.
Neben Berlin befinden sich zudem bayerische Großstädte unter den Städten mit den größten Preissprüngen. Erwartungsgemäß sind in München (+35 Prozent) und in Ingolstadt (+28 Prozent) die Mieten in den vergangenen 5 Jahren in die Höhe geschossen. Gleiches gilt für Würzburg (+29 Prozent), Fürth (+27 Prozent) und Nürnberg (+25 Prozent).
Die zweithöchste Steigerung aller untersuchten Städte gibt es jedoch in Augsburg (+38 Prozent). Dank dem breiten Kulturangebot und attraktiven Jobs in der Hochtechnologie-Branche ist Augsburg immer häufiger eine Alternative zum teuren München. Das zeigt sich auch an der steigenden Einwohnerzahl, die voraussichtlich in Kürze die 300.000-Einwohner-Marke knacken wird. Mit Mieten von 9,80 Euro pro Quadratmeter ist Augsburg verglichen mit anderen Städten Bayerns dennoch preiswert.
Auch in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg schießen mancherorts die Preise in die Höhe. So ist in Lübeck (+31 Prozent) und Hannover (+30 Prozent) Wohnen deutlich teurer geworden, allerdings ist das Preisniveau im Gegensatz zu Bayern niedriger: In Lübeck kostet der Quadratmeter 8,00 Euro, in Hannover 8,20 Euro. Auch die beiden Universitätsstädte Göttingen (+29 Prozent) und Heilbronn (+28 Prozent) verbuchen hohe Steigerungen.
Ein anderes Bild zeichnet sich dagegen in großen Teilen Nordrhein-Westfalens und des Ostens ab. Chemnitz (+6 Prozent), Siegen (+3 Prozent) und Jena (+1 Prozent) verzeichnen die geringsten Steigerungen. Rostock (-4 Prozent) ist die einzige Stadt, in der die Mieten sogar rückläufig sind. Der aktuelle Rückgang ist noch eine Folge des starken Wegzugs in den 90er-Jahren: 1992 lebten 240.000 Einwohner in der Hansestadt, 2000 waren es nur noch 198.000. Die Folge: Zahlreiche Wohnungen standen leer. Inzwischen befindet sich die Stadt aber im Aufwärtstrend, die Einwohnerzahlen gehen erneut nach oben, aktuell sind es 208.000.
Betrachtet man die absoluten Preise, liegt München deutlich an der Spitze. 17,10 Euro kostet der Quadratmeter in der bayerischen Landeshauptstadt. Erst mit großem Abstand folgen Frankfurt (12,90 Euro), Stuttgart (11,80 Euro) und Ingolstadt (11,50 Euro). Während unter den teuersten Städten größtenteils die Metropolen und kleinere Universitätsstädte zu finden sind, prägen einige NRW-Gemeinden zusammen mit ostdeutschen Städten das Ende der Rangliste. Die günstigsten aller untersuchten Großstädte sind Bremerhaven und Chemnitz: Gerade einmal 5 Euro pro Quadratmeter kosten Mieten dort im Median – das ist weniger als ein Drittel des Preises, den Münchner Mieter bezahlen müssen.
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