14.05.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: XING Deutschland.
Sie zeigt zudem, dass die Flexibilität mit Blick auf Arbeitszeiten und Home Office unter den so genannten Wissensarbeitern zunimmt – und Überstunden an der Tagesordnung sind. Ein Fünftel der Befragten macht mehr als zehn Überstunden die Woche. Das Ranking der Top-Verdiener mit akademischem Abschluss führen Angestellte der Unternehmensentwicklung an, Schlusslicht bilden Arbeitnehmer in der Administration.
Die von XING unter seinen Mitgliedern durchgeführte Studie gibt Einblick in die durchschnittlichen Gehälter von Fach- und Führungskräften nach Branche und Tätigkeitsfeld, Region, Unternehmensgröße und Alter in Deutschland. Mit einem Bruttogehalt von rund 115.000 Euro führen Angestellte in der Unternehmensentwicklung die Liste der Einkommensstarken an. Auf Platz zwei und drei finden sich Schaffende der Tätigkeitsbereiche Finanzen und Controlling (81.544 Euro) sowie Vertrieb und Handel (81.432 Euro). Am unteren Ende der Gehaltsskala liegen Jobs in der Administration. Ein Angestellter mit Studienabschluss verdient in diesem Bereich 53.442 Euro jährlich. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Bruttogehalt der Befragten beträgt 67.651 Euro. Besonders gut schneiden Angestellte in Hessen ab. Ihr Durchschnittgehalt liegt rund 8 Prozent über dem Benchmark. Verlierer ist Sachsen-Anhalt – hier liegt das Durchschnittseinkommen 23 Prozent unter dem Bundesschnitt.
Deutlich wird zudem, dass sich ein Studium langfristig auszahlt. Im Schnitt verdient ein 41- bis 45-Jähriger Arbeitnehmer mit akademischem Abschluss 83.435 Euro jährlich, während es mit schulischem Abschluss 60.257 Euro und damit knapp 30 Prozent weniger sind. Ein weiterer Faktor für die Höhe des Einkommens ist die Branche: Am besten verdienen Befragte – tätigkeitsübergreifend – der Sektoren Banken und Finanzdienstleistungen (83.371 Euro), Versicherungen (82.554 Euro) sowie Beratung und Consulting (75.956 Euro).
Jeder Zweite der Befragten (57 Prozent) ist unzufrieden mit seinem Gehalt. Von ihnen sind 38 Prozent der Ansicht, unter dem Marktdurchschnitt zu verdienen. Ein weiteres Drittel denkt, dass ihre Leistungen und vor allem Zusatzleistungen nicht entsprechend vergütet werden. Ein Sechstel vergleicht sich mit den Kollegen und ist der Meinung, trotz gleicher Arbeit weniger zu verdienen.
So verwundert es nicht, dass mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) sich einen transparenten Umgang mit Gehaltsstrukturen in ihrem Unternehmen wünschen. Diese Haltung hängt von der Höhe des Einkommens ab: Etwa ein Drittel der XING-Mitglieder mit einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt von 90.000 Euro aufwärts möchten nicht, dass Gehälter offengelegt werden – die Mehrheit der Verdienenden unter 60.000 Euro jedoch schon (80 Prozent). Für eine Gehaltsobergrenze sprechen sich über die Hälfte aller Befragten aus.
Die Studie zeigt zudem, dass die räumliche und zeitliche Flexibilität für Arbeitnehmer zunimmt: Knapp die Hälfte der Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, von Zuhause zu arbeiten. 87 Prozent der Befragten nehmen dieses Angebot an und arbeiten zeitweise im Homeoffice. Diese Flexibilität beugt jedoch Mehrarbeit nicht vor: Überstunden sind gelebte Praxis. 82 Prozent der Befragten geben an, mehr zu arbeiten, als im Arbeitsvertrag festgehalten. Ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) macht nach eigener Aussage mehr als zehn Überstunden wöchentlich. Nur die Hälfte der Arbeitgeber gleicht die Überstunden jedoch aus: 54 Prozent der befragten XING-Mitglieder gaben an, ihre Mehrarbeit werde monetär oder durch Freizeit kompensiert.
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