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Auch 2024 wird herausfordernd für die Ostseefischerei

14.11.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Der Rat der EU-Fischereiministerinnen und -minister hat heute in Luxemburg die Fangquoten für die Ostseebestände für das Jahr 2024 beschlossen. Auch im kommenden Jahr muss die gezielte Fischerei auf die für Deutschland wichtigen Bestände Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee weitgehend geschlossen bleiben.

Anlass zur Hoffnung gibt es beim westlichen Hering - der Bestand zeigt erste Anzeichen für eine Erholung. Um diese zu verstärken, werden die Maßnahmen zum Wiederaufbau fortgesetzt. Deutschland konnte sich dabei erfolgreich dafür einsetzen, dass die kleine Küstenfischerei auf westlichen Hering mit passiven Fanggeräten, wie Stellnetzen und Reusen, weiterhin möglich ist. Die Dorschbestände leiden dagegen weiter unter einer Vielzahl von negativen Umwelteinflüssen und den Folgen der Klimakrise: Ob und wann sie wieder eine gesunde Bestandsgröße erreichen, ist nach wissenschaftlicher Einschätzung derzeit unklar. Der Rat hat daher für die westliche Ostsee eine Absenkung der zulässigen Dorschbeifänge sowie für 2024 ein Aussetzen der Freizeitfischerei auf Dorsch beschlossen. Gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten hat Deutschland sich dafür eingesetzt, dass die Freizeitfischerei auf Dorsch wieder möglich werden soll, sobald die wissenschaftlichen Fangmengenempfehlungen dies zulassen.

Zu dem Quotenbeschluss für die Ostsee erklärt die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender: „Der heutige Quotenbeschluss ist die einzige Chance, die Bestände wiederaufzubauen. Für eine Perspektive am Ende der Talsohle ist es unerlässlich, dass sich Dorsch und Hering erholen. Ein kleiner Lichtblick ist, dass wir uns erfolgreich dafür einsetzen konnten, die Ausnahme für kleine Küstenfischer beim westlichen Hering fortzusetzen. Unser Ziel bleibt es, der Fischerei an der Ostsee eine tragfähige Zukunftsperspektive zu eröffnen. Die BMEL-Leitbildkommission zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei wird dazu noch in diesem Jahr ihre Empfehlungen vorlegen. Mit der Zukunftskommission Fischerei wollen wir diesen partizipativen Prozess im nächsten Jahr auf die gesamte deutsche Küste übertragen. Mit den Geldern aus dem Windenergie-auf-See-Gesetz stehen uns auch ausreichend Mittel für die Umsetzung zur Verfügung.“

Bei Sprotte sinkt die Fangmenge um 10 Prozent, für Scholle konnte sie auf der Höhe des Vorjahres fortgeschrieben werden.

Die Beschlüsse im Einzelnen

EU-Gesamtfang-
menge 2023
Deutsche Quote
2023
EU-Gesamtfang-
menge 2024
Deutsche Quote
2024
Anpassung
in Tonnen in Prozent
Hering
westliche
Ostsee
(grds. nur
Beifang)
788 435 788 435 0 %
Dorsch
westliche
Ostsee
(nur Beifang) 489 104 340 73 -30 %
Dorsch
östliche
Ostsee
(nur Beifang) 595 54 595 54 0 %
Scholle 11.313 900 11.313 900 0 %
Sprotte 224.114 14.004 201.000 12.561 -10 %

Weitere Informationen zur BMEL-Leitbildkommission zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei finden Sie hier.

Bild: Jeremy Bishop (Pexels, Pexels Lizenz)

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