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Einen (Meme)nt Zeit zum Durchatmen

14.01.2022  — Malte Struckmann.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Sind Sie auch Corona-müde? Die Betrachtung von Memes könnte Ihre Sicht auf die Dinge bessern. Eine Studie der Penn State University untersuchte den Zusammenhang von Corona-bedingtem Stress und dem Anschauen von Memes im Internet und fand heraus, dass diese bei der Stressbewältigung offenbar helfen. Sind Memes also mehr als nur lustige Bildchen?

In der Studie, die im Fachjournal Psychology of Popular Media erschien, wurde untersucht, inwiefern sich das Stimmungsbild von den Probanden und Probandinnen beim Anschauen von Memes veränderte. Memes, das sind diese kleinen lustigen Textbildchen, die uns täglich in die Timeline unserer bevorzugten sozialen Netzwerke gespült werden. Das Wort Meme leitet sich vom Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie „imitieren“. Geprägt wurde der englische Begriff bereits 1976 von dem Evolutionstheoretiker Richard Dawkins, der ihn zur Beschreibung einer Analogie zwischen biologischen und gesellschaftlichen Prozessen verwendet hat. Dabei geht es um die Verbreitung und Verformung von Wissen, zu dem eben auch kulturelles Wissen in Form von lustigen Bildern mit Text gezählt werden kann.

Für die Hauptautorin der Studie, Jessica Myrick, ist es nicht die erste Beschäftigung mit einem popkulturellen Internetphänomen. In einer früheren Studie beschäftigte sie sich bereits mit der positiven Wirkung von Katzenvideos auf die Psyche. Für die aktuelle Studie wurden 748 Menschen online befragt, um herauszufinden, wie die Stimmung bei der Betrachtung von Memes beeinflusst wird. Dafür wurden auf diversen einschlägigen Plattformen Hunderte dieser lustigen Textbilder gesammelt. Diese wurden dann in verschiedene Kategorien eingeteilt, etwa in Memes, in denen sich der Textinhalt auf Covid-19 bezieht und in Memes, deren Textinhalt keinen Covid-19-Bezug aufweist. Einige davon, sowohl mit als auch ohne Coronabezug haben die Forscherinnen und Forscher selbst verfasst. Für die Studie wurden Memes ausgewählt, die von allen Teilnehmenden als gleichermaßen lustig empfunden wurden.

In einem zweiten Schritt wurden die Textbildchen mit und ohne Coronabezug einer Gruppe von Testpersonen gezeigt. Eine Kontrollgruppe bekam dieselben Bilder zu sehen, der Textinhalt war jedoch durchgehend ohne Coronabezug. Im Ergebnis meldeten die Testpersonen mit den Corona-Memes ein höheres Maß an Humor und positiven Emotionen, was indirekt mit einem geringeren Maß an Corona-bedingtem Stress einherging. Gleichzeitig dachten die Testpersonen, die Corona-Memes betrachtet hatten, mehr über die Pandemie und ihre Folgen nach, was zu einem sichereren Gefühl im Umgang mit der Pandemie führte. Obwohl aus früheren Studien hervorgeht, dass das Betrachten niedlicher Memes, etwa Menschen- oder Tierbabys, positive Effekte auf die Psyche haben kann, trifft dies jedoch nicht auf den Pandemie-bedingten Stress zu. Waren die Memes zu niedlich, wurde weniger über die Pandemie und die Einwirkung der Sicherheitsmaßnahmen auf das eigene Leben nachgedacht – selbst wenn die Bildunterschrift einen Covid-19-Bezug hatte.

Die Hauptautorin Jessica Myrick äußert sich zu zum Ergebnis der Studie so: „Während die Weltgesundheitsorganisation empfohlen hat, dass die Menschen zum Wohle ihrer psychischen Gesundheit zu viele Medien mit Covid-Bezug meiden sollten, zeigt unsere Untersuchung, dass Memes über Covid-19 den Menschen helfen könnten, sich in ihrer Fähigkeit, mit der Pandemie umzugehen, sicherer zu fühlen.“

Sollten Sie also demnächst im Homeoffice Trübsal blasen, dann hilft Ihnen vielleicht das hier:

The Cure Meme

Bild: Pixabay (Pexels, Pexels Lizenz)

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