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Kreislaufkonzepte könnten CO2-Emissionen im Bausektor bis 2050 um 75% senken

13.12.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: McKinsey & Company.

Damit verbunden ist ein Wertschöpfungspotential von bis zu 360 Milliarden US-Dollar. Dies geht aus der neuen Studie „Circularity in the Built Environment“ hervor, die die Unternehmensberatung McKinsey & Company am 6. Dezember gemeinsam mit dem World Economic Forum veröffentlicht hat.

Für die Analyse wurden mögliche Kreislaufkonzepte für die sechs wesentlichen Baumaterialien Zement und Beton, Stahl, Aluminium, Plastik, Glass und Gips untersucht.

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75% der Infrastruktur für 2050 muss noch gebaut werden

„Der Bausektor ist eine entscheidende Industrie, um die Treibhausgasemissionen langfristig zu senken“, sagt Sebastian Reiter, Partner im Münchener Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie. „Ein Drittel des Materialverbrauchs sowie 26% der CO2-Emissionen weltweit stammen aus diesem Bereich. Gleichzeitig beschäftigt dieser Sektor global 7% der Menschen und steht für 13% der Wirtschaftsleistung.“

Mit zunehmender Weltbevölkerung und Urbanisierung wird die Bautätigkeit weiter zunehmen: Alle 40 Tage entsteht umgerechnet ein Gebäude in der Größe von New York City. 75% der Infrastruktur, die die Welt im Jahr 2050 benötigt, muss noch gebaut werden – vor allem in Afrika, dem Nahen Osten und Asien. „Der Übergang von einer linearen hin zu einer zirkulären Bauwirtschaft ist daher entscheidend“, so Reiter. Mögliche Konzepte greifen in allen Phasen des Gebäudelebenszyklus – vom Design und Planung über die verwendeten Materialien, das tatsächliche Bauen bis zur Nutzung, möglichen Upgrades und schließlich zum Abriss und Verwertung.

Grundsätzlich ist eine Verbesserung der CO2-Bilanz in drei Bereichen möglich: Bei der Zirkulation von Materialien und Mineralien inklusive Wiederverwendung, Reparatur und Recycling, bei der Rückführung von Energie und bei der Weiternutzung oder Speicherung von CO2 aus den Prozessen, beispielsweise in der Zementherstellung.

Zement und Beton sowie Stahl und Aluminium mit größtem Vermeidungspotential

Die sechs wesentlichen Baumaterialien bieten jeweils unterschiedliche Hebel für CO2-Reduktionen und zusätzliches Wertschöpfungspotential.

  • Zement und Beton: Die Zementherstellung ist mit 30% Anteil der größte Emittent im Gebäudebereich und ist global sogar für 7% der CO2-Emissionen insgesamt verantwortlich. Durch die Nutzung erneuerbarer Energie, Recycling sowie CO2-Speicherung und Nutzung könnten bis 2050 2.440 Mt CO2 eingespart werden.
  • Stahl: Mit bis zu 970 Mt CO2-Einsparung liegt bei besseren Nutzung von Stahl der zweitgrößte Hebel. Vor allem das Recycling sowie die CO2-Speicherung sind vielversprechend.
  • Aluminium: Vor allem das Recycling von Aluminium sowie die Nutzung erneuerbarer Energie in der Herstellung sind Möglichkeiten zur CO2-Vermeidung: Insgesamt sind Einsparungen von bis zu 330 Mt möglich.
  • Plastik, Glas, Gips: Mit bis zu 149 Mt Einsparungen sind auch bei der Nutzung von Plastik CO2-Vermeidungspotentiale zu heben, vor allem durch besseres Recycling. Das gleiche gilt für Glas (mit insgesamt bis zu 52 Mt Vermeidungspotential). Beim Gips (22 Mt CO2-Vermeidung möglich) liegen wesentliche Verminderungshebel in der Nutzung erneuerbarer Energie in der Herstellung.

Sebastian Reiter: „Unsere Analyse zeigt ein außerordentliches Potenzial für Zirkularität im Bausektor – nicht nur durch CO2-Einsparungen, sondern auch auf finanzieller Ebene. Trotzdem sehen wir im Markt bisher noch zu wenige Lösungen – umso wichtiger ist es, funktionierende Ansätze zu identfizieren und sichtbar zu machen.“

Bild: Life of Pix (Pexels, Pexels Lizenz)

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