Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Nachhaltigkeitsrichtlinien – unbekannt!?

14.06.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: beschaffung-aktuell.de.

Auf die Frage, ob sie in der Lage seien, während der Arbeit nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen, antworteten mehr als zwei Drittel der ArbeitnehmerInnen, sie würden die Richtlinien für einen nachhaltigeren Einkauf in ihrem Unternehmen nicht kennen. Hier gilt es schnell Abhilfe zu schaffen.

Eine Umfrage von Amazon Business bei 5000 UnternehmensmitarbeiterInnen in Westeuropa hat ergeben, dass sie zwar bereit sind, ihre Kaufgewohnheiten zu ändern, um die Nachhaltigkeitsziele ihres Unternehmens zu erreichen, dies aber nicht im gesamten Betrieb umgesetzt wird. Fast die Hälfte (47 %) der Beschäftigten möchte, dass der Einkauf nachhaltigerer Waren ein zentrales Thema am Arbeitsplatz wird.

Gleichzeitig berücksichtigt jedoch weniger als ein Drittel (29 %) beim Kauf von Produkten regelmäßig Nachhaltigkeitsaspekte. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass zwar 58 Prozent der Befragten angeben, ihr Unternehmen verfüge über Richtlinien für einen gesellschaftlich verantwortungsbewussten Einkauf – aber nur 30 Prozent wissen, was diese beinhalteten. Noch besorgniserregender ist, dass weitere 41 Prozent überhaupt keine ihrer Unternehmensrichtlinien kennen. Das bedeutet: Insgesamt 70 Prozent der Beschäftigten wissen nicht, welche Richtlinien für nachhaltige Beschaffungsprozesse in ihrem Unternehmen überhaupt existieren.

Während in der allgemeinen Wahrnehmung vor allem die jüngere Generation umweltbewusst ist, zeigt die Umfrage ein etwas anderes Bild: ArbeitnehmerInnen ab 35 Jahren denken genauso häufig wie die Befragten der Gen Z, dass bevorzugt nachhaltige Produkte gekauft werden sollten. Und die über 55-Jährigen sind interessanterweise sogar eher bereit, bei ihren Kaufentscheidungen auf Nachhaltigkeit zu achten (31 %) als die 18- bis 34-Jährigen (26 %). Ähnlich verhält es sich mit der Tatsache, dass sowohl leitende EntscheidungsträgerInnen (79 %) als auch der Rest der Belegschaft (75 %) Nachhaltigkeitsaspekte zumindest gelegentlich in ihre Kaufentscheidungen einbeziehen. Dabei sind es die leitenden Angestellten, die am häufigsten (42 %) Aspekte wie plastikfreie Verpackungen berücksichtigen. Bei den jüngeren MitarbeiterInnen sind es nur 26 Prozent. Daraus lässt sich ableiten, dass das Fehlen nachhaltiger Einkaufspraktiken auf die Unternehmenshierarchie und einen Mangel an Befugnissen bei Nachwuchskräften zurückzuführen ist.

Die jüngeren MitarbeiterInnen sind außerdem nicht mit der richtigen Technologie ausgestattet, um den Wandel auf allen Unternehmensebenen voranzutreiben. Die Befragten gaben an, dass ihnen bessere Technologien zur Automatisierung nachhaltigerer Einkaufspraktiken (24 %) sowie konkrete Unternehmensrichtlinien für einen gesellschaftlich verantwortungsbewussten Einkauf (26 %) helfen würden, um nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen. Verbesserte Technologien könnten außerdem unterstützen, die Suche nach nachhaltigeren Produkten (25 %) zu erleichtern und zu erkennen, wie nachhaltig diese Produkte tatsächlich sind (26 %).

Hilfe auf dem Weg: Zertifizierung

Der BME bietet Unterstützung beim Thema „Nachhaltige Beschaffungsorganisation“. Eine Zertifizierung ermöglicht, Nachhaltigkeitsthemen strukturiert und durchdacht in die eigenen Prozesse zu integrieren und sich damit zukunftsfähig aufzustellen. Der Einstieg in die Zertifizierung (Level 1) besteht aus einem Selbstaudit in der Form eines standardisierten und gelenkten Fragebogens und der Formulierung einer Selbstverpflichtungserklärung, die die Mindestkriterien einer nachhaltigen Beschaffungsorganisation enthält.

In der zweiten Stufe der Zertifizierung (Level 2) geht es in die Umsetzung der Mindestkriterien. Die Punkte aus der Selbstverpflichtungserklärung werden im Rahmen eines gemeinsamen Termins durch den BME geprüft (on-site oder remote). Die Prüfung umfasst eine Bestandsaufnahme und Überprüfung der Umsetzungsfortschritte.

Die dritte Stufe (Level 3) beinhaltet die Prüfung des Mindestanforderungskatalogs durch externe Prüfer.

Bild: Martin Damboldt (Pexels, Pexels Lizenz)

nach oben
FAQ