19.11.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Immobilienverband Deutschland (IVD).
Die Wohneigentumspreise in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr überaus heterogen und weitestgehend verhaltener als im Vorjahr entwickelt. Die bundesweite Preisdynamik bei Eigentumswohnungen (Bestand, mittlerer Wohnwert) beträgt zwar immer noch 8,9 Prozent und bewegt sich damit knapp über dem Vorjahresniveau (2017: 8,8 Prozent). Einfamilien- und Reihenhäuser weisen dagegen ein zurückgehendes Preiswachstum auf. Zu diesem Ergebnis kommt der „Deutschlandtrend Wohneigentum 2018/2019“ des Immobilienverbandes IVD.
„In diesem Jahr beobachten wir bundesweit und über alle Segmente ganz unterschiedliche Preisent wicklungen“, erklärt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbands IVD. Schick weiter: „In einzelnen Städteklassen und Segmenten wuchsen die Preissteigerungsraten weiter, aber generell zeichnet sich eine leichte Beruhigung der Märkte ab, vor allem bei Einfamilienhäusern und außerhalb der Großstädte.“
Mit Blick auf die politischen Diskussionen um die Kaufnebenkosten beim Erwerb von Immobilien sagt der IVD-Präsident: „Die aktuelle IVD-Analyse zeigt, wie differenziert die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland ist. Es gibt keinen Bedarf für eine bundeseinheitliche Regelung bei den Courtagesätzen. Eben weil die Preisentwicklung so unterschiedlich verläuft.“
Ob Neubau oder Bestand: In den Klein- und Mittelstädten ist der Preiszuwachs 2018 bei Eigentums wohnungen insgesamt zurückgegangen. In den Städten mit 5.000 bis 10.000 Einwohnern betrug die Preissteigerung im Neubau (mittlerer Wohnwert) 7,8 Prozent (2017: 5,5 Prozent). In den Städten mit 10.000 bis 20.000 Einwohnern lag sie bei 3,1 Prozent (2017: 5,2 Prozent). Auch in den großen Städten lässt die Preisdynamik im Vergleich zum Vorjahr leicht nach. In den Großstädten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Neubau (mittlerer Wohnwert) um 6,7 Prozent (2017: 8,9 Prozent), in den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern um 7,5 Prozent (2017: 12,1 Prozent).
In den Städten mit 5.000 bis 10.000 Einwohnern ist eine Preissteigerung bei den Eigentumswohnungen (Bestand, mittlerer Wohnwert) von nur noch 2 Prozent (2017: 3,9 Prozent) zu verzeichnen. In den Städten mit 10.000 bis 20.000 Einwohnern lag sie bei 3,3 Prozent (2017: 4,4 Prozent). Auch hier ergibt sich ein anderes Bild bei den Großstädten. In den Großstädten unter 500.000 Einwohnern sind die Preise zwar um 7,7 Prozent gestiegen, aber weniger stark als im vergangenen Jahr (9,3 Prozent). In den Großstädten über 500.000 Einwohnern kosten Eigentumswohnungen im Bestand 11,3 Prozent mehr als im Vorjahr (2017: 8,7 Prozent).
Der Preisanstieg für freistehende Einfamilienhäuser fällt insgesamt geringer aus als der für Eigentumswohnungen. Bundesweit stiegen die Preise für Einfamilienhäuser im Bestand um 5,3 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Schnitt beträgt der durchschnittliche Kaufpreis in den 14 größten Städten rund 470.000 Euro für ein freistehendes Einfamilienhaus mit mittlerem Wohnwert. In den Top 7 liegt der Preis bei mehr als 500.000 Euro. In den Kleinstädten dagegen stagnieren die Kaufpreise für Einfamilienhäuser beziehungsweise fallen sogar. Dort liegen die durchschnittlichen Kaufpreise bei 165.000 bis rund 200.000 Euro.
„Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in den Ballungsräumen ist weiterhin hoch. Wir sehen aber eine räumliche Verschiebung hin zu den Kleinstädten in der Peripherie. Dort besteht häufig eine her vorragende Verkehrsanbindung in die Zentren der Metropolen bei vergleichsweise erschwinglicheren Kaufpreisen“, sagt Schick.
Die Preisdynamik bei Reihenhäusern ist mit 7,4 Prozent ebenfalls rückläufig (2017: 8,3 Prozent). Dieser Trend zeigt sich in fast allen Städteklassen. Ausnahmen bilden lediglich die 14 größten Städte sowie die kleinen Mittelstädte. Bei Reihenhäusern mit gutem Wohnwert wird dieser Trend noch deutlicher. Deutschlandweit verlangsamte sich das Preiswachstum um 2,2 Prozentpunkte. Mit Ausnahme der kleinen Mittelstädte stagnierten oder sanken die Preissteigerungsraten.
„Der Trend geht zum Reihenhaus, denn obwohl die Preisdynamik im Vergleich zu den Einfamilienhäusern noch etwas höher liegt, sind Reihenhäuser noch immer erschwinglicher als freistehende Einfamilienhäuser“, sagt Schick. So lagen die durchschnittlichen Kaufpreise für Reihenhäuser in den Top-7 Städten bei rund 415.000 Euro, in den sieben Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern bei rund 367.000 Euro und in den Kleinstädten bei rund 141.000 Euro.
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