15.02.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verivox.
Die Mehrwertsteuereinnahmen steigen in diesem Jahr schätzungsweise um mehr als sieben Milliarden Euro – allein durch die gestiegenen Energiepreise für private Haushalte. Das wäre sogar genug, um den Zuschuss auf alle Haushalte auszuweiten.
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Egal ob Mieter oder Eigentümer, ob alt oder jung: Die Sorge vor hohen Heizkosten trifft alle Gesellschaftsschichten gleichermaßen. Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) gab an, sehr große Angst vor einer hohen Nachzahlung zu haben. Knapp jeder Zweite (46 Prozent) sorgt sich ein wenig. 16 Prozent treibt die Furcht vor der Heizabrechnung eher nicht um, nur 4 Prozent der Umfrageteilnehmer lässt der Gedanke um hohe Nachzahlungen gänzlich kalt.
„Die Sorge vor hohen Nachzahlungen ist sehr berechtigt“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte beim Vergleichsportal Verivox. „Für Haushalte, die mit Öl heizen, sind die Kosten im Jahresvergleich um 58 Prozent gestiegen. Bei Gas müssen Bestandskunden in der Grundversorgung mit einem Preisplus von rund 30 Prozent rechnen. Neukunden haben mit einem noch deutlich größeren Preisanstieg zu kämpfen“, so Storck weiter.
Gut jeder dritte Deutsche (37 Prozent) ist der Ansicht, die Bundesregierung sollte den für Wohngeldempfänger geplanten Heizkostenzuschuss – unabhängig vom Einkommen – an alle Haushalte zahlen. Je jünger die Befragten sind, desto eher sind sie dieser Meinung. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegen die Zustimmungswerte hierfür bei 44 Prozent, bei den 60- bis 69-Jährigen dagegen nur bei gut einem Viertel (26 Prozent).
Eine knappe Mehrheit von 46 Prozent spricht sich dafür aus, die Zahlung eines Heizkostenzuschusses auf alle einkommensschwachen Haushalte auszuweiten. 8 Prozent der Befragten halten hingegen die Unterstützung von Wohngeldempfängern für ausreichend. Nur wenige Menschen (5 Prozent) sind gegen eine staatliche Unterstützung bei den Heizkosten.
Die hohen Energiepreise sorgen unterdessen für deutlich mehr Einnahmen in der Staatskasse. Basierend auf rund 481 Terrawattstunden verbrauchter Energie für Raumwärme in privaten Haushalten (im Jahr 2019 für Gas, Öl und Strom) belaufen sich die voraussichtlichen Mehreinnahmen 2022 allein aus der Mehrwertsteuer auf 7,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Würden diese Mehreinnahmen an die Verbraucher zurückfließen, könnte jeder Haushalt rein rechnerisch mit einem Heizkostenzuschuss von rund 183 Euro entlastet werden. Würde der Zuschuss ausschließlich an die rund ein Viertel einkommensschwachen Haushalte gezahlt, erhöht sich der Zuschuss auf 734 Euro.
Die Mehrwertsteuer macht mit einem Anteil von 16 Prozent (19 Prozent auf den Nettopreis) einen großen Posten auf der Energierechnung aus. Aus Verbrauchersicht besonders ärgerlich: Die Mehrwertsteuer wird auch auf die Energiesteuern sowie sämtliche Umlagen und Abgaben aufgeschlagen und Energie damit de facto doppelt besteuert.
Bild: 024-657-834 / 565 (Pixabay, Pixabay License)
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