Außergewöhnliche Architektur: Santuario de Las Lajas

© Von Diego Delso, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 ; für Großansicht bitte anklicken

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Nur wenige Kilometer von der kolumbianisch-ecuadorianischen Grenze entfernt, nahe der Stadt Ipiales, erhebt sich ein wahres Meisterwerk der Architektur: das Santuario de Las Lajas. Hundert Meter über dem Fluss Guáitara erhebt sich das imposante Bauwerk, das auch als Kulisse für einen Fantasy-Film dienen könnte. Wie passend, dass sich um die Entstehung des Gotteshauses ein wahres Wunder ranken soll.

Es werde Licht

Die Legende erzählt, dass María Meneses de Quiñones im Jahre 1754 in der Gegend von Las Lajas in einen heftigen Sturm geriet und in einer Höhle Schutz suchte. Sie betete zu ihrer Schutzpatronin, der Señora del Rosario, und spürte plötzlich eine Berührung auf ihrer Schulter, die sie erschreckte und zur Flucht veranlasste.

Einige Tage später kam María mit ihrer gehörlosen Tochter Rosa wieder an dieser Stelle vorbei. Plötzlich sprang Rosa von ihrem Rücken und begann zu sprechen: „Mama, da ist eine weiße Frau mit einem Kind auf dem Arm!“ María erzählte diese Begebenheit ihren Freunden in Ipiales, aber niemand glaubte ihr.

Später verschwand Rosa und María fand sie in der Höhle, in der sie vor dem Sturm Schutz gesucht hatte. Plötzlich sah auch María die Frau mit ihrem Kind. Nach dieser Begegnung verwandelten die beiden die Höhle mit Blumen und Kerzen in ihren persönlichen Schrein. Als Rosa einige Zeit später schwer erkrankte und starb, betete María erneut zu der mystischen Frau und Rosa erwachte daraufhin tatsächlich wieder zum Leben. Überglücklich erzählte María von diesem Wunder, und die ganze Stadt Ipiales pilgerte zu der Höhle, wo sie ein strahlendes Licht und das Abbild der Heiligen in den Felsen sahen.

Diese Begegnung führte zum Bau der ersten Kirche an diesem Ort.

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Mitten in Mittelerde?

Insgesamt standen vier verschiedene Kirchen am Rande der Guáitara-Schlucht. Erst am 1. Januar 1916 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen, die mit vollem Namen Santuario de la Virgen de Las Lajas heißt.

Beeindruckend ist nicht nur das Bauwerk selbst, sondern auch die imposante Brücke über die Schlucht. Der Bau dieser Brücke war sehr anspruchsvoll und stürzte laut der Website Las Lajas sogar während der Bauarbeiten ein. Heute erstrecken sich die majestätischen Bögen der Brücke über die Schlucht und verleihen dem Ort eine Atmosphäre wie in Mittelerde aus Herr der Ringe. Die 20 Meter lange, zweibogige Brücke verbindet die Kirche mit der gegenüberliegenden Talseite und bildet den Vorplatz der Kirche.

Die Kirche selbst ist vom Fundament bis zur Turmspitze 100 Meter hoch. Der gesamte Bau wurde erst 1949 fertiggestellt. Die Fassade der Kirche ist mit dekorativen Elementen wie Kreuzblumen, Akanthusblättern, Strebebögen und Fialen geschmückt. Die abgestuften Mauern, die den Zugang zum Altarraum flankieren, passen sich dem Gelände an und sind mit Votivgaben – Opfergaben als Zeichen des Dankes oder der Gebetserhörung – bedeckt. Die Kombination dieser Elemente hat dazu geführt, dass das Heiligtum nicht nur seit Jahren eine beliebte Touristenattraktion ist, sondern auch bereits mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

Die schönste Kirche der Welt

Nach Angaben der Zeitung El Tiempo besuchen jährlich etwa 750.000 Menschen Las Lajas. Die Popularität des Gotteshauses wurde auch durch die Nominierung als „Schönste Kirche der Welt“ durch die englische Zeitung Telegraph gesteigert.

Seit 2006 ist das Santuario de Las Lajas sogar als nationales Kulturgut Kolumbiens anerkannt und wurde 2007 zu einem der sieben Wunder des Landes erklärt.

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