26.09.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: dena – Deutsche Energieagentur.
Im Mittelpunkt der heutigen Jahresveranstaltung der IEEKN steht unter anderem das sich aktuell im Bundestag zur Abstimmung befindende Energieeffizienzgesetz. Es verpflichtet Unternehmen, konkrete Pläne zur Umsetzung von wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen zu erstellen. Trotz der Dringlichkeit von Energie- und Ressourceneinsparungen zeigen mehrere Umfragen, dass die Bereitschaft zur Investition in Energieeffizienz aufgrund fehlender Planungssicherheit, hoher Energiepreise und wirtschaftlicher Herausforderungen gesunken ist 1, 2. Laut dem Energieeffizienz-Index liegt sie auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre 3.
Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz sind jedoch nicht nur entscheidend für Deutschlands Energie- und Klimaziele, sondern stärken auch die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in Krisenzeiten. Verschiedene Studien kommen zu dem Schluss, dass die deutsche Industrie allein durch Effizienzgewinne und Prozessumstellungen bis 2030 ihren Energiebedarf um etwa 20 Prozent reduzieren kann 4, 5, 6. Hier gehen die Unternehmen der Netzwerkinitiative bereits mit großem Engagement voran.
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, betont: „Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke bringt Unternehmen zusammen, um sich ganz praxisnah dabei zu unterstützen, gemeinsam den Weg in Richtung Klimaneutralität zu gehen. Der Erfahrungsaustausch in einem Netzwerk hilft Unternehmen, wertvolles Know-how zu gewinnen und lohnende Maßnahmen umzusetzen. Die IEEKN leistet damit einen wichtigen Beitrag zur jetzt anstehenden Transformation der Wirtschaft. Ich gratuliere den Trägerverbänden anlässlich der Jahrestagung der IEEKN zur erfolgreichen Entwicklung dieses Netzwerkes.“
Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: "Angesichts der Klimakrise müssen Wirtschaft und Gesellschaft schnell klimaneutral werden. Energieeffizienz ist dafür ein wesentlicher, unabdingbarer Schlüssel. Daher ist es zentral, dass Vorreiter-Unternehmen in den Netzwerken der Initiative mit Beispielen zeigen, wie der Umbau hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft gelingt. So können gute Beispiele auch von anderen aufgegriffen werden. Viele Unternehmen sind bereits auf gutem Wege, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und auch den Schutz der Artenvielfalt und des Wassers zu berücksichtigen. Dies macht unsere Wirtschaft fit für die Zukunft und hilft auch uns allen."
Auf der Jahresveranstaltung werden auch Unternehmensnetzwerke ausgezeichnet, die sich durch herausragendes Engagement in Energieeffizienz und Klimaschutz hervorheben: Das Unternehmensnetzwerk "dekarbN" aus dem Raum München, das überregionale Branchennetzwerk "gr-EEN VKU Wasser II" und das "Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk Chemnitz".
Die IEEKN hat bereits mehr als 3.300 Unternehmen in 389 Netzwerken zusammengebracht, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und Einsparungen umzusetzen. Der Kieler Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) sowie Botschafter der Initiative, betont anlässlich der heutigen Veranstaltung: "Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Deshalb engagieren sich auch kommunale Unternehmen in der Netzwerkinitiative. Dieses Wettbewerbsinstrument leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität: Die Initiative unterstützt Unternehmen, Effizienzpotenziale zu heben und sich damit auch robust für die Zukunft aufzustellen."
Weitere Informationen zur Netzwerkinitiative und zur Jahresveranstaltung finden Sie unter www.effizienznetzwerke.org oder telefonisch unter 030 667 777 66.
In einem Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk arbeiten mehrere Unternehmen zusammen, um ihre Energieeffizienz zu steigern und Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Zentrale Elemente sind ein moderierter Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden sowie gemeinsamer Einsparziele und Maßnahmenumsetzungen. So können Unternehmen ihr Know-how schneller ausbauen, um ihren Energieverbrauch zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke hilft Unternehmen aller Branchen und Größen dabei, sich branchenübergreifend, branchenintern oder unternehmensintern in Netzwerken auszutauschen und Maßnahmen zugunsten von Energieeffizienz und Klimaschutz umzusetzen. Die Initiative startete 2014 als Initiative für Energieeffizienz-Netzwerke. Seit 2021 wird sie von 21 Verbänden und Organisationen der Wirtschaft gemeinsam mit der Bundesregierung getragen und von zahlreichen weiteren Projektpartnern unterstützt. Zudem wurde sie um die Themen Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit erweitert und soll bis Ende 2025 300 bis 350 neue Netzwerke etablieren. Auf diese Weise sollen neun bis elf Terawattstunden Endenergie beziehungsweise fünf bis sechs Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden. Damit will die Initiative einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Energieeffizienz in Industrie, Handwerk, Handel, Gewerbe und Energiewirtschaft leisten.
1 Umfrage des BDI, Lagebild im industriellen Mittelstand 2023, S. 2
2 Energiewende-Barometer 2023 der IHK-Organisation – Unternehmensumfrage zur Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz, S. 7
3 Sommererhebung 2023 des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP)
4 dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität 2021, S.12
5 Ariadne-Report - Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045. Szenarien und Pfade im Modellvergleich, Ariadne Projekt, 2021, S.123
6 Energieeffizienz in der Produktion. Untersuchung zum Handlungs- und Forschungsbedarf, Fraunhofer Gesellschaft, 2008, S. 3
Bild: Min An (Pexels, Pexels Lizenz)
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