16.07.2019 — Jasmin Dahler. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Wie fatal eine falsche Kommasetzung sein kann, zeigt folgender Satz: „Tötet ihn nicht, freilassen!“ Jetzt schieben Sie das Komma ein Wort vor: „Tötet ihn, nicht freilassen!“ Na gut, zugegeben: Ein Komma entscheidet eher selten über Leben oder Tod. Aber bei geschäftlichen Aufforderungen und auch private Nachrichten kommt es durch falsch oder gar nicht gesetzte Kommas schon mal zu unnötigen Missverständnissen.
Schluss damit! In diesem Artikel finden Sie 11 Regeln zur Kommasetzung sowie 2 Zusatz-Regeln zur freiwilligen Kommasetzungen.
Das Komma steht bei Aufzählungen von gleichrangigen Elementen, wenn sie nicht durch „und“ bzw. „oder“ verbunden sind. Achtung: Die Betonung liegt hierbei auf gleichrangigen Elementen! Wenn die Elemente nicht gleichrangig sind, darf kein Komma gesetzt werden. Bei „die aktuelle wirtschaftliche Lage“ wird zum Beispiel kein Komma gesetzt. „Wirtschaftlich“ bezieht sich in diesem Fall auf „Lage“, „aktuell“ bezieht sich auf „wirtschaftliche Lage.“
Tipp: Wenn die Elemente mit „und“ gekoppelt werden könnten, setzen Sie ein Komma.
Der erklärende Zusatz, auch Apposition oder Beisatz genannt, wird in Kommas eingeschlossen. Die Kommas dienen hier als Lesehilfe, um die Bezüge richtig zu verstehen. Am Ende eines Satzes wird der erklärende Zusatz natürlich nur mit einem Komma vom restlichen Satz getrennt.
Wenn mehrere Zeit-, Orts- oder Literaturangaben in einem Satz genannt werden, werden diese durch ein Komma abgetrennt. Ein Komma nach der letzten Angabe kann – muss aber nicht – gesetzt werden. Entscheiden Sie selbst, welche Variante Sie wählen, doch wählen Sie konsequent! Wichtig: Bei einteiligen Datum-, Orts- und Literaturangaben wird kein Komma gesetzt.
Zwischen zwei aneinandergereihten Hauptsätzen wird ein Komma gesetzt. Wenn die Hauptsätze mit nebenordnenden Konjunktionen verbunden sind, ist ein Komma zu empfehlen. Wichtig: Ein Komma vor einem „und“ ist nur bei zwei Hauptsätzen, nicht zwischen einzelnen Wörtern erlaubt.
Zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz steht ein Komma. In gesprochener Sprache hören Sie an dieser Stelle meist eine kurze Pause an der Stelle, an der das Komma steht.
Ein eingeschobener Hauptsatz wird genau wie ein Nebensatz mit Kommas abgetrennt.
Niklas hat, Gott sei Dank, die Unterlagen wiedergefunden.
Konjunktionen, auch Bindewörter genannt, haben die Aufgabe, Wörter, Wortgruppen, Satzglieder oder gleich ganze Sätze miteinander zu verbinden. Das Komma dient hier ebenfalls als Lesehilfe. Es soll absichern, dass der spezielle Bezug zwischen den Elementen verstanden wird.
Zwischen den aneinanderreihenden Konjunktionen „bald – bald“, „teils – teils“, „je – desto“, „halb – halb“, „nicht nur – sondern auch“ kommt ein Komma. Aber sind die Konjunktionen „und“ oder „oder“ im Spiel, steht kein Komma. Also kein Komma bei „entweder – oder“. Ebenso steht kein Komma bei „sowohl – als auch“, „weder – noch“ und „nicht – noch“.
„Sehr geehrte Frau Ünal“ wird mit einem Komma vom restlichen Satz getrennt. Die Position der Anrede ist dabei irrelevant.
Ein Partizip ist eine grammatische Form, die von einem Verb abgeleitet wird und dabei teilweise die Eigenschaften eines Verbs beibehält, teilweise Eigenschaften eines Adjektivs erwirbt. Bei Verben, die auf „-end“ enden, handelt es sich um Partizipien. Zwingend notwendig wird ein Komma bei einem Partizip in diesen Fällen:
Achtung: Wenn die Partizipgruppe ohne Bezugswort vorangestellt wird oder der Zusatz nach Subjekt und Prädikat eingeschoben wird, müssen Sie kein Komma setzen. (Können Sie aber freiwillig!)
Bei anderen Infinitiv- und Partizipgruppen ist das Komma fakultativ. Um die Lesbarkeit zu erhöhen, empfehlen wir jedoch, ein Komma zu setzen – insbesondere, wenn sich sonst unterschiedliche Satzbedeutungen ergeben.
Bei Vergleichen wird vor „wie“, „als“, „denn“ nur dann ein Komma gesetzt, wenn dabei ein Nebensatz eingeleitet wird.
1. Eine Wortgruppe, die mit einer Präposition eingeleitet wird, darf in Kommas eingeschlossen werden, außer sie steht am Satzanfang.
2. Nachgestellte oder eingeschobene Erläuterungen: Es kann bei nachgestellten oder eingeschobenen Erläuterungen ein Komma gesetzt werden. Es wird kein schließendes Komma gesetzt, wenn die Erläuterung zwischen einem Attribut und dem zugehörigen Substantiv steht und das Attribut erläutert.
Das Frettchen, ganz unbekümmert und verspielt, tollt herum.
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