08.11.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bayer HealthCare AG.
Stress kann zu Höchstleistungen anspornen; wird er jedoch zum Dauerzustand, kann sich die bereitgestellte Energie gegen den eigenen Körper richten, was Spannungskopfschmerzen auslösen kann.
Ständige Erreichbarkeit, eine hohe Arbeitsbelastung, Konflikte mit dem Partner oder Kollegen: Psychosozialer Stress begegnet uns alltäglich. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage leidet jeder vierte Deutsche unter Dauerstress am Arbeitsplatz. Viele Stressgeplagte nehmen ihre beruflichen Belastungen zudem mit in den Feierabend. So geben in einer Befragung der Techniker Krankenkasse mehr als ein Drittel der Befragten an, sich in ihrer Freizeit nicht mehr richtig entspannen zu können. Dabei gelten Stress und „sich nicht entspannen können“ unter anderem als Risikofaktoren für schmerzhafte Verspannungen und Spannungskopfschmerzen. „Problematisch wird es, wenn Schmerzen länger andauern, zum Beispiel durch eine anhaltende, seelische Anspannung – in diesen Fällen kann ein Schmerzgedächtnis entstehen und der Schmerz chronisch werden“, erklärt Dr. Astrid Gendolla. Damit der Stress keine Kopfschmerzen bereitet oder sie verstärkt, ist es wichtig, den Kreislauf aus Stress, Schmerzen und Verspannung frühzeitig zu durchbrechen (z. B. mit Aspirin).
Stress ist ein natürliches Warnsignal unseres Körpers, das meist als Folge seelischer Belastung auftritt. Die Stressreaktion ist, evolutionsbiologisch betrachtet, eine überlebenswichtige Reaktion: Wenn der Leistungsdruck steigt oder es zwischenmenschliche Probleme gibt, versetzt sich der Körper in Alarmbereitschaft. Ganz nach dem Motto „Kampf oder Flucht“ schüttet er vermehrt Stresshormone, wie Adrenalin und Kortisol aus, stellt Energiereserven bereit und schaltet nicht überlebenswichtige Körperfunktionen kurzzeitig aus – andere Funktionen werden hingegen verstärk: Beispielsweise schlägt das Herz schneller, die Schmerzwahrnehmung sinkt und die Muskelaktivität verstärkt sich. Auf diese Weise sichert der Körper, dass er auch im „Eifer des Gefechts“ handlungsfähig bleibt.
Stress muss nicht immer negativ sein. Im Gegenteil! In der richtigen Dosis spornt er mitunter zu Höchstleistungen an. Unter dauerhafter Belastung, kann sich die bereitgestellte Energie jedoch anstauen und gegen den eigenen Körper richten. So kommt es mitunter durch eine erhöhte Muskelaktivität zu schmerzhaften Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, was Spannungskopfschmerzen zur Folge haben kann(7,8). Kopfschmerzen vom Spannungstyp entstehen, wenn die Reize einen gewissen Schwellenwert überschreiten. Meist kommt es in der Folge zu einer Gewebeschädigung und der Freisetzung von Schmerzbotenstoffen, wie Prostaglandinen, die die Schmerzrezeptoren erregen und die Schmerzinformation ins Gehirn weiterleiten.
Ungefähr zwei Drittel der Menschen leiden mindestens einmal im Jahr unter dem drückenden, dumpfen Spannungskopfschmerz, der sich oft vom Nacken ausgehend, beidseitig über den gesamten Kopf ausbreitet.
Um Stress abzubauen, setzen 72 Prozent der Deutschen auf Sport und Bewegung. 15 Prozent – insbesondere Frauen – nutzen zudem Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Autogenes Training. Das wirkt sich positiv aus: Wer sich regelmäßig bewegt und entspannt, kann Stress abbauen und Kopfschmerzen vom Spannungstyp vorbeugen. „Besonders wenn die Freizeit knapp bemessen ist, ist es wichtig, sich feste Ruhezeiten zu nehmen, in denen der Kopf abschalten kann“, erklärt Gendolla. „Aber auch im Alltag können einfache Tipps helfen, Druck abzubauen.“ Konkret bedeutet das: Nicht ständig E-Mails abrufen, sondern nur vier bis fünf Mal täglich oder auch mal das Telefon klingeln lassen. Darüber hinaus sollten Probleme mit Kollegen, Freunden oder der Familie gezielt angesprochen werden, um eine Lösung zu finden.
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