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vdp-Immobilienpreisindex: Preisauftrieb bei Wohn- und Büroimmobilien hält an

24.05.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: vdp - Deutsche Pfandbriefbanken.

Die Immobilienpreise in Deutschland stiegen im ersten Quartal 2022 um 8,8 % gegenüber dem ersten Quartal 2021. Damit erreichte der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) mit 190,8 Punkten erneut einen neuen Höchstwert (Basisjahr 2010 = 100 Punkte).

Der Index basiert auf einer von vdpResearch quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten.

Den stärksten Zuwachs verzeichneten wieder Wohnimmobilien, die sich deutschlandweit um 10,7 % verteuerten. Die Preise für Gewerbeimmobilien erhöhten sich zum zweiten Mal in Folge und wiesen ein Plus von 1,8% auf. Treiber dieser Entwicklung waren hier die Büroimmobilienpreise, die im ersten Quartal 2022 um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zulegten. Die Preise für Einzelhandelsimmobilien verzeichneten dagegen ein Minus von 3,2% gegenüber der Vorjahresperiode.

"Der Aufwind am deutschen Immobilienmarkt hält an. Unmittelbare Auswirkungen des Ukraine-Krieges sind bislang nicht zu erkennen. Zweit- und Drittrundeneffektebleiben aber abzuwarten.“ Jens Tolckmitt

„Der Immobilienmarkt in Deutschland befindet sich weiterhin im Aufwind – und das, obwohl die Pandemie nach wie vor nicht ausgestanden ist und mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ein höchst beunruhigender exogener Schock eingetreten ist. Doch auch wenn aktuell noch keine Auswirkungen auf den hiesigen Immobilienmarkt zu erkennen sind, bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß sich Zweit- und Drittrundeneffekte in den nächsten Quartalen einstellen", betonte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Preisentwicklung zwischen Q1 2021 und Q1 2022 im Überblick:

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: +8,8 %
Wohnimmobilien in Deutschland: +10,7 %
Wohnimmobilien in Top 7-Städten: +11,2 %

Gewerbeimmobilien: +1,8 %
- Büroimmobilien: +3,9 %
- EZH-Immobilien: -3,2 %

Weiter hohe Nachfrage nach selbst genutztem Wohneigentum

Wohnimmobilien in Deutschland wurden auch im ersten Quartal 2022 stark nachgefragt. Die Preise stiegen um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Anstieg setzte sich dabei zusammen aus der Verteuerung des selbst genutzten Wohneigentums (+12,5 %) und der Preissteigerung bei Mehrfamilienhäusern (+9,1 %). Die Neuvertragsmieten erhöhten sich um 3,7 %. Der Liegenschaftszins sank um 4,9 %.

Top 7-Städte mit Preissteigerung von 11,2 %

Leicht höher als in Gesamtdeutschland fiel der Preisauftrieb in den Top 7-Städten aus: Die Wohnimmobilienpreise legten dort im ersten Quartal 2022 durchschnittlich um 11,2 % zu – verglichen mit dem Vorjahresquartal. Dabei verzeichneten Berlin, Köln und München mit 12,5 %, 11,9 % bzw. 11,5 % die höchsten Anstiege, gefolgt von Hamburg (+10,2 %), Stuttgart und Düsseldorf (jeweils +9,4 %). In Frankfurt am Main fiel das Preiswachstum mit 8,5 % etwas niedriger aus.

Büro- und Einzelhandelsobjekte nicht im Gleichschritt

Die unterschiedliche Entwicklung der beiden Gewerbeimmobilien-Segmente Büro und Einzelhandel im ersten Quartal 2022 ließ sich nicht nur an den Preisen ablesen. Im Vorjahresquartalsvergleich sank der Index der Neuvertragsmieten bei Einzelhandelsimmobilien um 2,0 %, während er bei Büroimmobilien um 1,6 % stieg. Der Liegenschaftsindex für Büroimmobilien gab entsprechend um 2,2 % nach, für Einzelhandelsimmobilien stieg der Index hingegen um 1,3 %.

Ausblick: „Preisdynamik wird sich abflachen“

Für die nächsten Quartale geht Tolckmitt aus heutiger Sicht von einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung aus: „Die Immobilienpreise dürften weiter steigen, da vor allem das Angebot an Wohnimmobilien weiterhin nicht mit der Nachfrage mithalten kann, so Tolckmitt. „Die Preisdynamik wird aber aufgrund des erreichten Preis- und Mietniveaus und der steigenden Zinsen abnehmen.“

Einen Unsicherheitsfaktor stellten die möglichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine dar, deren Folgen auf einzelne Assetklassen und deren Preisentwicklungen noch unklar seien.

Bild: Essow (Pexels, Pexels Lizenz)

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